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Auszug - Initiativantrag zum Nahverkehrsplan  

 
 
Sitzung des Rates der Stadt Waldbröl
TOP: Ö 4.2.3
Gremium: Rat der Marktstadt Waldbröl Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 06.12.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:53 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

StV. Kronenberg kritisiert, dass der aktuelle Stand der Nahverkehrsentwicklung nicht akzeptabel sei, da er für Waldbröl Verschlechterungen bringe. Um hier eine Verbesserung zu erreichen, hat die SPD-Fraktion einen Initiativantrag erarbeitet, welcher von StV. Kronenberg verlesen wird.

 

StV. Steiniger erklärt, dass der Antrag den generellen Hinweis enthalten soll, dass grundsätzlich Verbesserungen nicht zu Verschlechterungen bei anderen Kommunen gehen dürfen.

 

Auf Nachfrage der StV. Hein erklärt der Bürgermeister, dass Stadtamtsrat Kaesberg vom Bauamt an der entsprechenden Sitzung des Kreisentwicklungsausschusses teilgenommen und dort die Waldbröler Interessen vertreten hat. Darüber hinaus habe sich auch Bürgermeister Dr. Karthaus als Sprecher der oberbergischen Bürgermeister für die Waldbröler Anliegen verwendet. Man könne jedoch festhalten, dass trotz dieser Bemühungen der Beschluss des Kreisentwicklungsausschusses zur Nahverkehrsentwicklung einen anderen Inhalt hatte, der für Waldbröl nicht so vorteilhaft ist.

 

 


Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Waldbröl fordert bei einer Enthaltung den Kreistag auf, dem vorliegenden Entwurf des neuen Nahverkehrsplans in seiner Sitzung am 14.12.2017 nicht zuzustimmen und Änderungen auf den Weg zu bringen.

 

Begründung:

 

  1. Der neue Nahverkehrsplan zielt auf eine langfristige Neuaufstellung der nicht autogebundenen Mobilität für ländliche Regionen in den nächsten 15 20 Jahren ab. Aus Waldbröler Sicht enthält er in seiner jetzigen Form gravierende Verschlechterungen, die nicht hingenommen werden können und dringend bearbeitet werden müssen.

 

  1. Als Kernpunkte zum Nachteil des Mittelzentrums Waldbröl mit fast 20.000 Einwohnern sieht der Rat der Stadt Waldbröl:

 

a)      Die bisherige direkte Schnellbusverbindung der Linie 302 nach Dieringhausen (Anbindung an die RB 25 und an die Berufsschule) und zum Bahnhof Gummersbach (bisherige Fahrzeit 57 Minuten) fällt weg. Der Schnellbus fährt nach den jetzigen Plänen nur noch ab Wiehl. Dies bedeutet, dass entweder die langsame Verbindung über Nümbrecht nach Wiehl oder aber die Verbindung über Denklingen mit einmaligem Umsteigen genommen werden muss.

 

b)      Die behauptete Fahrzeitverkürzung bezieht sich nur auf die normale Taktung, nicht aber auf die bisherige Schnellbusverbindung. Eine direkte Schnellbusverbindung auf der Linie 302 zwischen Waldbröl und der Kreisstadt über Wiehl darf nicht gestrichen, sondern muss hinsichtlich Taktung und Fahrzeit  so ausgebaut werden, dass eine attraktive Alternative zur Verwendung des Autos entsteht.

 

c)      Der neuen Busverbindung der Linie 303 mit einer Fahrt über Eckenhagen nach Gummersbach fehlt diese Attraktivität und wird kaum akzeptiert werden. Die topographischen Verhältnisse dieser Streckenführung lassen im Winter viele Ausfälle befürchten.

 

d)      Der Anschluss Waldbröl Hennef mit der Linie 530 bedarf ebenfalls einer Verbesserung, insbesondere in den Abendstunden, damit der Rückreiseverkehr aus dem Siegburger, Bonner und Kölner Raum vor allem für noch nicht mobile Jugendliche und nicht mehr mobile ältere Menschen möglich wird und nicht vor der Kreisgrenze in Ruppichteroth endet.

 

e)      Die Linie 342 Waldbröl Schladern muss auf die Abfahrts- und Ankunftszeiten der RE 9 in Richtung Köln getaktet werden.

 

f)        Die Gestaltung der „letzten Meile“, also der Verbindung zwischen den Zentralorten und den zugehörigen Dörfern (Bürgerbus, Anruf-Sammeltaxi, etc.), findet im neuen Nahverkehrsplan keine ausreichende Berücksichtigung.

 

g)      Grundsätzlich sollen alle Verbesserungen nicht zulasten anderer Kommunen gehen.

 

  1. Die Änderung des Entwurfs des Nahverkehrsplans durch eine Neubearbeitung unter Berücksichtigung dieser Kernpunkte erscheint dem Rat der Stadt Waldbröl von höchster Dringlichkeit.