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Auszug - Besichtigung und Vorstellung der Aktivitäten des Hauses Segenborn  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Familie, Jugend und Soziales
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Familie, Jugend und Soziales Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 04.07.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:05 - 19:40 Anlass: Sitzung
Raum: Sonstiger Sitzungsort
Ort:
 
Beschluss

Frau Weber stellt sich und die Arbeit der Schuldnerberatung vor

 

Frau Weber stellt sich und die Arbeit der Schuldnerberatung vor. Sie hebt hervor, dass sich die Wege durch die Einrichtung des Beratungszentrums an der Brölbahnstraße sehr verkürzt haben. Dort wird die Vernetzung gelebt.

 

Das Klientel der Schuldnerberatung hat sich dahingehend verändert, dass sich nicht nur sozial Schwache dort melden. Die Verschuldung ist kein kurzfristiges Ereignis und durch Eintritt neuer Ereignisse (z. B. Arbeitslosigkeit) können dann die bestehenden Verpflichtungen nicht mehr eingehalten werden.

 

Bei den privaten Insolvenzverfahren würde sich Frau Weber wünschen, wenn die Schuldnerberatung dort nachhaltig begleitend tätig sein könnte, um eine zukünftige Neuverschuldung zu verhindern.

 

Frau Steinbinder ist für das Betreute Wohnen zuständig. Betreutes Wohnen ist die Begleitung und Beratung bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Träger ist die Diakonie Michaelshoven mit den drei Standorten Waldbröl, Gummersbach und Wipperfürth. Sie betreut ambulant Wohnungslose oder auch von Wohnungslosigkeit Bedrohte. Ziel ist die Wohnungs- und Existenzsicherung und eine selbständige Lebensführung. Es wird ein Antrag auf Kostenzusage beim Oberbergischen Kreis gestellt und die Kosten werden je zur Hälfte vom Kreis und vom Landschaftsverband getragen.

 

Es sind sehr viele junge Leute betroffen, die keinen Schulabschluss, keine Ausbildung oder keine familiäre Bindung mehr haben. Auch die Suche nach einer angemessenen  Mietwohnung und die Übernahme nur noch festgesetzter Heizungspauschalen (ein Fordernis von Hartz IV) führt vermehrt zur Kontaktaufnahme mit Frau Steinbinder.

 

Frau Stahl ist im Kontaktpunkt tätig. Sie bietet den Besuchern an drei Tagen wöchentlich (montags, mittwochs und freitags) Getränke und eine einfache Mahlzeit gegen ein geringes Entgelt an. Außerdem gibt es die Möglichkeit im Rahmen der „Deutschen Tafel“ ein Lebensmittelpaket für einen symbolischen Preis von 50 Cent zu erwerben.

Auch ein Gespräch mit Frau Stahl ist immer möglich und wird von den Besuchern gerne gesucht.

Festzustellen sind steigende Besucherzahlen seit Januar 2005, In letzter Zeit auch vermehrt von Schulkindern (sie machen Hunger geltend). Zu Beginn eines Monats suchen weniger Personen den Kontaktpunkt auf, ab Mitte bis Ende eines Monats steigen die Zahlen.

 

Die Fachberatungsstelle für Wohnungslose wird von Frau Hartwich betreut. Da sie an der Sitzung nicht teilnehmen konnte, stellt Frau Hahmann diesen Bereich vor. Es gibt drei Fachberatungsstellen im Oberbergischen Kreis und zwar in Radevormwald, Gummersbach und Waldbröl. Träger sind in Kooperation der Kirchenkreis an der Agger, der Caritasverband und die Diakonie Michaelshoven. Die Finanzierung teilen sich je zur Hälfte der Kreis und der Landschaftsverband. Rechtsgrundlage für die Arbeit ist § 67 Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) – Wohnungs- und Existenzsicherung. Die Arbeit in der Wohnungslosenhilfe beinhaltet sehr viel vermittelnde und präventive Tätigkeit. Ziel ist die Sicherung des Wohnraumes oder das Finden einer neuen Wohnung sowie die Hilfestellung zu Antragstellungen bei Behörden und die Vermittlung an andere Fachstellen.

 

     

Frau Hahmann stellt das Haus Segenborn vor. Dieses Haus bietet Menschen am Rande unserer Gesellschaft eine intensive Unterstützung in der Form an, dass ein geordnetes und geregeltes Leben in der Gesellschaft wieder ermöglicht. Hier lernen die Bewohner sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen, die zur Wohnungslosigkeit führte. Ferner bietet Haus Segenborn die Hilfe bei der Geltendmachung von Ansprüchen und Vermittlung an andere Fachstellen  an. Die Bewohner werden wieder an einen geregelten und geordneten Tagesablauf gewöhnt und zwar durch interne und externe Arbeit. Haus Segenborn unterhält eine eigene Landwirtschaft und baut auch Gemüse und Kräuter an, so dass dieses Haus sich zum großtn Teil selbst versorgt.

Es erfolgt ein Rundgang durch die einzelnen Häuser und die Außenanlage.

 

Pfarrer Gran betreut das Möbellager der Ev. Kirchengemeinde. Zur Zeit trägt die Arbeit sich dort insbesondere noch dadurch, weil über die Agentur für Arbeit nochmals eine AB-Maßnahme ermöglicht wurde. Herr Gran berichtet über die Schwierigkeiten längerfristig zu planen, weil sich die Rahmenbedingungen ständig ändern. Es kann somit immer nur von Jahr zu Jahr geplant werden.

 

Seit Anfang 2005 werden in Kooperation mit dem Caritasverband auch so genannte 1,00 Euro-Kräfte betreut, die dadurch in Arbeit vermittelt werden sollen.

Durch die intensive Betreuung dort konnten von 75 Personen fünf in ein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis wechseln. Festzustellen ist, dass auf dem ersten Arbeitsmarkt der Bereich für ungelernte Arbeitskräfte nahezu völlig weggefallen ist.