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Vorsitzender Steiniger begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Thomas Baumann, Geschäftsführer der Firma Secon Bau und Boden GmbH und den federführenden Architekten Herrn Daniel Ebert. Herr Baumann trägt vor, dass die Firma Secon seit ca. 20 Jahren existiert. Sie sind darauf spezialisiert, Gebäude mit sozialen Nutzungen wie Pflege, Betreutes Wohnen und Kindergärten zu errichten, unter anderem auch in Marienheide. Über die Kontakte zum Oberbergischen Kreis, wurde Waldbröl als möglicher Standort für ein Pflege- und Wohnprojekt in den Fokus genommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ein passendes Grundstück zu finden, habe man sich für dieses Grundstück entschieden. Herr Ebert stellt die Planung vor. Um die 20.000 Quadratmeter sinnvoll zu füllen, habe man sich für ein Konzept aus Pflege und Wohnen entschieden. Die vorhandene Stichstraße mit Wendehammer soll ohne Veränderung genutzt werden, um darüber das Grundstück zu erschließen und die Parkplätze vor den Gebäuden anzufahren. Es sollen zwei viergeschossige Gebäude errichtet werden. Darin soll ein Pflegeheim mit insgesamt 100 Plätzen, davon zehn für Langzeit- und zehn für Kurzzeitpflege, entstehen. Mit potenziellen Betreibern stehe man bereits in Verhandlung. Mit in diesen Komplex soll generationsübergreifend eine viergruppige Kindertagesstätte mit einem 1000 Quadratmeter großen Außengelände integriert werden. Beide Projekte sollen durch eine eingeplante Großküche bekocht werden. Neben dem Heim sollen zwei Gebäude für Betreutes Wohnen mit 40 Wohneinheiten und 20 Tagespflegeplätzen entstehen. Mit großzügigem Abstand zum Birkenweg soll ein weiteres zweigeschossiges Mehrzweckgebäude entstehen. Hier stehe die Nutzung noch nicht fest. Vorstellen könne man sich Arztpraxen, eine Apotheke, Physiotherapie aber auch eine Bäckerei oder ein Cafe. Der vordere Bereich bleibt flexibel. Hier könnten zu einem späteren Zeitpunkt Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser entstehen. StV. Pampus findet das vorgestellte Konzept gut. Sie sieht auch den Bedarf an Kita- und Pflegeplätzen, bemängelt aber die Lage und die fehlende Infrastruktur. Herr Baumann führt aus, dass die Betreiber deshalb regelmäßig einen Shuttleservice anbieten werden. Zudem stehe in nicht allzu weiter Entfernung ein Mix Markt zur Verfügung. StV. Schneider-Jacobs kritisiert, dass die Parkplätze nicht im Mittelpunkt des Komplexes geplant werden sollten. Um die Aufenthaltsqualität an dieser Stelle zu stärken und tatsächlich eine Mitte zu schaffen, sollten die Parkpätze nach außen verlegt werden. Dies wird vom Ausschuss auch aufgegriffen, um den Bring- und Holverkehr für die Kindertagesstätte aus der Anlage herauszuhalten. Die Option einer Tiefgarage wird von Herrn Baumann aus Kostengründen abgelehnt, da er bezahlbaren Wohnraum schaffen möchte. StV.Giebeler sieht eine zusätzliche Kindertagesstätte in diesem Bereich als kritisch, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens durch die vielen anfahrenden Eltern aus dem ganzen Stadtgebiet. Fachbereichsleiter Kiefer gibt zu bedenken, dass Waldbröl dringend zwei neue Kindertagesstätten benötigt. Man stehe hier im Austausch mit dem Jugendamt des Oberbergischen Kreises. Anderenorts stehen leider zurzeit keine Flächen für solche Einrichtungen zur Verfügung. Erschwerend kommt hinzu, dass die geplante Kindertagesstätte im Neubaugebiet Heidberg-Süd nicht mehr weiterverfolgt wird. Auf die Frage nach der zeitlichen Abwicklung antwortet Herr Baumann, dass eine Baugenehmigung im Sommer 2024 vorliegen könnte, wenn das Bebauungsplanverfahren ideal laufe. Es rechnet mit 15 Monaten Bauzeit für den Pflegecampus. Seitens des Ausschusses wird eine Nahwärmeversorgung evtl. in Zusammenarbeit mit den umliegenden Anliegern angeregt. Herr Ebert erklärt, dass man plane, die Unterhaltungskosten durch entsprechende Energieeinsparungen rauszuholen. Stand heute sei eine Wärmepumpe geplant. Herr Kiefer erläutert das planungsrechtliche Verfahren. Er regt an den alten Bebauungsplan erst aufzuheben, wenn der neue Bebauungsplan auf der Grundlade der vorgestellten Planung erarbeitet und vom Ausschuss und Stadtrat beschlossen wurde. Der Ausschuss nimmt die vorgestellte Planung zur Beratung mit in die Fraktionen. Beschluss:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Rates der Marktstadt Waldbröl begrüßt und unterstützt einstimmig das in der heutigen Sitzung vorgestellte Bebauungskonzept „Pflegecampus Waldbröl“ und beauftragt auf dieser Grundlage und der vorgetragenen Anregungen die Verwaltung mit der weitergehenden planungsrechtlichen Prüfung des Vorhabens und der anschließenden Erarbeitung eines Bebauungsplanentwurfes. Der Bebauungsplanentwurf ist auf Kosten der Antragsteller / der Antragstellerin zu erarbeiten und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Rates der Marktstadt Waldbröl zur Beschlussfassung vorzulegen.
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