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Auszug - Vorstellung eines Bebauungskonzeptes südwestlich des Ritter-Simon-Wegs und nördlich sowie nordöstlich des Behringwegs   

 
 
Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 18.09.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 17:56 Anlass: Sitzung
Raum: Bürgersaal, Nümbrechter Straße 19, 51545 Waldbröl
Ort:
Zusatz: Ortsbesichtigung: Treffpunkt zwischen Ritter-Simon-Weg Haus Nr. 2 und Nr. 4, 16:30 Uhr
III/923/2023 Vorstellung eines Bebauungskonzeptes südwestlich des Ritter-Simon-Wegs und nördlich sowie nordöstlich des Behringwegs
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Britta SchmitzAktenzeichen:FB III 600/3
Federführend:Fachbereich III, Bauamt   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Vor Einstieg in die Tagesordnung erfolgte zu diesem Tagesordnungspunkt eine Besichtigung der Örtlichkeit, an der die Ausschussmitglieder, die Antragsteller, eine Gruppe von Anliegern sowie die Verwaltung teilgenommen haben.

 

Herr Steiniger begrüßt die Roth Immobilien GbR als Antragsteller zu diesem Tagesordnungspunkt und bittet Herrn Bernd Roth das Vorhaben vorzustellen.

Herr Roth erläutert anhand einer Präsentation (in Allris als Anlage hinterlegt), dass auf einer Gesamtfläche von 8.500 Quadratmetern sechs Wohngebäude entstehen sollen. Die Grundstücksgrößen sind mit einer Größe zwischen 1.000 und 1.500 Quadratmeter geplant. Die Erschließung erfolgt, ausgehend vom Ritter-Simon-Weg, über eine sieben Meter breite Straße incl. Fußweg. Im hinteren Bereich soll die Zuwegung zur Wiese gewährleistet bleiben, damit diese weiter bewirtschaftet werden kann. r das Neubaugebiet sei eine Nahwärmeversorgung vorgesehen, an welche auch bestehende Gebäude angeschlossen werden könnten. Die Qualität der vorhandenen Bäume sei nicht mehr die beste und einige mussten wegen Kernfäule und Trockenschäden bereits gefällt werden. Andere hätten dem Sturm nicht standgehalten. Zum Ausgleich der geplanten Waldumwandlung sei die Aufforstung von einem Hektar in unmittelbarer Nähe und bei Geilenkausen geplant.

 

Herr Kiefer führt aus, dass das Grundstück im Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln als allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt ist. Das Areal ist von einer zweiseitigen geschlossenen Bebauung umgeben. Die Bebauung des vorgesehenen Areals kann daher als sinnvolle städtebauliche Arrondierung angesehen werden. Da die in Rede stehende Fläche bewaldet ist, wurde im Vorfeld auch bereits der Landesbetrieb Wald und Holz NRW zu einer möglichen Waldumwandlung befragt. Der Landesbetrieb habe mitgeteilt, dass dieses Waldgebiet keine herausgehobene Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion genießt, auch weil der Wald teilweise schon abgängig sei. Daher gebe es seitens des Landesbetriebes keine Bedenken, einer Waldumwandlung zuzustimmen. Im nächsten Schritt sollte eine landesplanerische Anfrage bei der Bezirksregierung Köln gestellt werden, um zu klären, ob das mögliche Vorhaben an die Ziele der Landesplanung angepasst ist. Darausnnen sich dann auch gliche Hinweise für ein durchzuführendes Bauleitplanverfahren ergeben.

Vorsitzender Steiniger erklärt, dass an ihn der Wunsch herangetragen wurde, die Anwohnerschaft dazu Stellung nehmen zu lassen. Er verliest die Argumente von dem Anlieger Herrn Knippertz, welche dieser ihm in einem Telefonat übermittelt hat. Herr Knippertz hat ökologische Gesichtspunkte angeführt. Der Wald müsse für Bauland weichen und dadurch würde der Boden durch Maschinen und Bebauung verdichtet. Er vermutet anschließend Probleme bei Starkregenereignissen. Ein wichtiger Aspekt sei der Artenschutz. Der Wald beheimate viele Singvögel. Er sieht eine fehlende Notwendigkeit, weil es viele Baulücken in Waldbröl gibt. Herr Knippertz empfindet es als eine Ortslagenerweiterung, weil das Grundstück zwischen den beiden Häusern am Ritter-Simon-Weg erschlossen wird. Er befürchtet eine Minderung der umliegenden Grundstückswerte und auch die Wohnqualität würde gemindert durch Baulärm.

Anschließend verliest Frau Barth-Propach, als Vertreterin der Anwohnerschaft, eine schriftliche Ausführung der Bedenken zur Waldumwandlung (diese ist als Anlage im Allris hinterlegt).

 

 

 

StV. Pampus führt aus, dass noch Beratungsbedarf besteht. Man habe gewisse Vorbehalte, aber werde das Vorhaben sorgfältig prüfen. Bei vergangenen Bauwünschen anderer Investoren habe sie schon gesagt, dass sie für eine nachhaltige Baulandentwicklung stehe. Der Ausgleich müsste natürlich stattfinden und Versieglung nur dort, wo sie wirklich nötig ist. Auch sollten Hecken und Bäume sollten anstelle von Zäunen errichtet werden. Auch die Bauweise soll nachhaltig und ressourcenschonend erfolgen.

s.B. Schneider-Jacobs erklärt, dass bei einer Umwandlung von Wald in Bauland die Dringlichkeit gegeben sein muss. Deshalb möchte Sie wissen, ob es eine Übersicht über freie Grundstücke und Häuser gibt. Sie möchte auch wissen, ob es eine Pro-Kopf-Wohnfläche der Einwohner Waldbröls und ob es eine Übersicht über Häuser, welche in den nächsten 5 bis 10 Jahren frei werden, gibt. In der Nähe sind ca. 60 neue Bauplätze auf Breuers Wiese ausgewiesen worden, ungeachtet der freien Grundstücke zwischen den Häusern. Ihr geht es um das Prinzip einer Vision für die Stadt und dies sei von Frau Barth-Propach sehr gut dargelegt worden.

Vorsitzender Steiniger antwortet, dass seinerzeit über ein Bauflächenkataster diskutiert wurde, es aber nie dazu gekommen ist. Es gebe viele Baulücken, aber diese Grundstücke sind vielfach nicht am Markt verfügbar, da sie von den Eigentümern beispielsweise für einen späteren Eigenbedarf zurückgehalten werden. Deshalb geht es in der Entwicklung immer darum auch weitere Bauflächen zu schaffen.

StV. M. Steiniger erklärt, man verstehe die Bedenken der Anwohner, aber auch das dort eine Baulandausweisung grundsätzlich glich erscheint. Deshalb habe seine Fraktion ebenfalls Beratungsbedarf und bittet um ebenfalls um eine Vertagung.

Vorsitzender Steiniger bestätigt dies auch von seiner Fraktion. Er schlägt vor, dass man die Zeit bis zur nächsten Sitzung nutzt, um die landesplanerische Voranfrage zu stellen. Eventuell habe man bis dahin eine Antwort von der Bezirksregierung vorliegen.

 

Der Ausschuss folgt dem Vorschlag, die landesplanerische Anfrage an die Bezirksregierung in Köln zu stellen und beschließt einstimmig den Tagesordnungspunkt in eine der nächsten Sitzungen zu vertagen.

 


 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Stellungnahme der Anlieger zur Waldumwandlung (425 KB)      
Anlage 2 2 Isengartener Berg (2735 KB) PDF-Dokument (2433 KB)