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Auszug - Geruchsprobleme in Birkenbach, Baumen und Windeck  

 
 
Sitzung des Betriebsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Betriebsausschuss1 Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 20.10.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 20:05 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Jaspert erläutert den Sachstand zur Geruchsproblematik in Birkenbach, Baumen und Windeck

Herr Jaspert erläutert den Sachstand zur Geruchsproblematik in Birkenbach, Baumen und Windeck. Durch den seit Anfang Juli 2005 praktizierten Chemikalieneinsatz in Grünenbach konnte nachweislich die Geruchsbelästigung in der Ortslage Birkenbach eingeschränkt und z. T. gänzlich unterbunden werden. Dies belegen die ausgewerteten Messdaten bezogen auf die Parameter H2S und Nitrat. Es liegen ausreichende und durchweg positive Betriebsergebnisse vor. Während des Versuchszeitraumes wurden die Zugabe- bzw. Dosiermengen verändert und die Auswirkungen auf die Geruchsbelastungen erfasst und dokumentiert. Herbeigeführte Unterbrechungen des Dosierbetriebes führten  bereits nach wenigen Stunden zu extremen Geruchsbelästigungen, die von einzelnen Anwohnern der Ortslage Birkenbach dem Abwasserwerk auch angezeigt wurden. Bislang sind insgesamt zwei verschiedene Produkte eingesetzt worden. Mit unterschiedlichen und bedarfsorientierten, variablen Mengenzudosierungen konnten weitere positive Erkenntnisse gewonnen werden. Anhand der vorliegenden Ergebnisse kann festgestellt werden, dass bei ausschließlichem Einsatz chemischer Mittel mit Jahreskosten in Höhe von rd. 10.000 € zu rechnen ist, um das Geruchsproblem dauerhaft lösen zu können. Ziel ist es jedoch, die eigentlichen Ursachen der Geruchsentstehung zu beseitigen. Dies ist mit der Verbesserung der Abflusssituation insgesamt unter Berücksichtigung der zurzeit gültigen und anerkannten Regelwerke möglich.

 

Innerhalb der Ortslage Baumen soll eine Abluftbehandlung das von der Tauchmotorpumpstation zurzeit noch ausgehende Geruchsproblem lösen.

 

Von Seiten der Gemeinde Windeck liegen erste Anzeigen über Geruchsbelästigungen, die im Bereich des Übergabeschachtes unterhalb des Bauhofes Windeck auftreten, vor. Maßnahmen sind von Seiten des Abwasserwerkes noch keine geplant, da sich mit Fertigstellung der Restkanalisation im Bereich des ‚Waldbröler Südens’ eine verbesserte hydraulische Situation einstellen wird und damit Geruchsentstehungen verhindert werden sollten. Dazu muss der Betrieb nach erreichtem Endausbauzustand abgewartet und neu beurteilt werden.

 

Zum Thema Birkenbach wird nochmals auf die Sitzungsvorlage verwiesen, die anschließend von Herrn Klapp, vom Ingenieurbüro Klapp & Müller GmbH weitergehend erläutert wird.

 

Herr Klapp erklärt den Vorgang des anaeroben und aeroben Prozesses. Dabei geht er auf die Geruchsproblematik in Birkenbach ein und weist Möglichkeiten zur Problemlösung auf. Bedingt dadurch, dass das Netz überdimensioniert ist, muss die nachweislich zu geringe Fließgeschwindigkeit erhöht und die Gesamtaufenthaltsdauer des Abwassers auf unter zumindest 8 Stunden reduziert werden. Dies kann man durch einzelne Druckluftspülstationen erreichen. Im Sinne des bereits entwickelten Stufenplanes sollen erst einmal 2 von maximal 5 geplanten Stationen errichtet und in diesem Zusammenhang die Übergabe- und Abflusssituation im Bereich des Freispiegelsammlers in Birkenbach angepasst werden.

 

StV. Kalkkuhl fragt nach, ob dem Planungsbüro, das die Baumaßnahme seinerzeit geplant und betreut hat, ein Planungsschaden nachgewiesen werden kann um Schadenersatz zu verlangen.

 

Herr Jaspert und Beigeordneter Berensmeier erklären, dass kein Planungsfehler nachgewiesen werden kann, da die beauftragte Planungsleistung von dem Ingenieurbüro erbracht wurde. Im Nachhinein, mit dem heutigen Kenntnisstand betrachtet, hätte man zusätzliche Ingenieurleistungen beauftragen müssen, dies wurde jedoch von Seiten des Abwasserwerkes zurückliegend nicht veranlasst, da erst einmal ausreichende betriebliche Erfahrungen gesammelt werden sollten.

 

Seitens des Ausschusses werden nunmehr einige Verständnis- und Sachfragen gestellt, welche durch Herrn Klapp und die Verwaltung beantwortet werden.

Nach weiterer Diskussion wird folgender Beschluss gefasst:

Nach weiterer Diskussion wird folgender Beschluss gefasst:

 

Der Betriebsausschuss beschließt einstimmig die aufgeführten Maßnahmen entsprechend der vorliegenden Sitzungsvorlage gem. den Positionen Nr. 1 bis 3 in Höhe von 48.000 € netto zu vergeben. Das Umklemmen der Leitungen unmittelbar vor der Pumpstation Birkenbach soll unabhängig hiervon sofort veranlasst werden, um die von den betroffenen Bürgern angezeigten, infolge der sich einstellenden ‚Kaminwirkung’ und der damit verbundenen vor allem in den Nachtstunden auftretenden Gerüche kurzfristig beseitigen zu können.