Bürgerinformationssystem
Herr Kronenberg trägt vor, dass es in der örtlichen
Landschaft der Bildungsträger immer wieder zu Unstimmigkeiten kommt, sei es
durch Trägerwechsel, neu hinzukommende Träger von außen, Veränderungen von
Förderrichtlinien oder Gesetzen. Die Struktur und Zusammenarbeit der lokalen Träger
untereinander und auch mit der ARGE soll verbessert werden. Als Einstieg dazu
soll jetzt die Gelegenheit zur Vorstellung der einzelnen Träger dienen (siehe
auch Anlagen). DEKRA Akademie: Herr Jacobs von der DEKRA Akademie (Deutscher
Kraftfahrzeugüberwachungsverein) stellt sich, seinen Kollegen Herrn Schmidt und
die Organisation vor. Die DEKRA Akademie ist seit Oktober 2008 in Waldbröl
tätig. Die DEKRA Akademie ist seit Jahren auf dem Gebiet der
Weiterbildung in Transport und Logistik, im kaufmännischen Bereich sowie bei
Computerführerscheinen tätig. Es wird ein Coaching für die Integration auf den
Arbeitsmarkt durchgeführt. Durch pädagogische Betreuung und Qualifizierung, z.
B. durch die Aufarbeitung von Spielzeug (dieses wird der DEKRA Akademie kostenlos
zur Verfügung gestellt, repariert und als Geschenk an Bedürftige weitergegeben)
sind derzeit 30 Personen im Alter von 30 – 32 Jahren beschäftigt. Die
Qualifizierungsmaßnahmen dauern zwischen 6 und 11 Monaten. Die Teilnehmer der Quali-Maßnahmen werden durch Firmen oder
die ARGE entsandt. Es ist festzustellen, dass sich die Teilnehmer mit dem
Projekt identifizieren. Das Quali-Center befindet sich im Industriegebiet der
Stadt Waldbröl (ehemals Firma Peisker).
Nestor: Frau Gabel-Dederichs erklärt, dass Nestor seit 2006 in
Waldbröl in Kooperation mit der VSB gGmbH (Vermittlung, Schulung und
Beratung) Berufsvorbereitungsmaßnahmen
für Jugendliche und junge Erwachsene anbietet. Diese Maßnahmen finden in
Werkstätten oder als Praktika statt, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten oder
das Interesse für Berufe zu wecken. Die Teilnehmer kommen von der
Berufsberatung oder der ARGE. Ziel ist die Ausbildung oder der Erhalt eines
Arbeitsplatzes. Auch neue Berufe sollen den Jugendlichen nahe gebracht werden,
z. B. der des Kfz-Mechatronikers. Nestor befindet sich auf dem ehemaligen Projahn-Gelände und
betreibt dort zwei Werkstätten und eine Halle. Auch die Zusammenarbeit mit
anderen Trägern wird angestrebt. Nestor bietet 50 Plätze, 20 davon werden durch
Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, zusammen mit der VSB gGmbH können 84 Plätze
besetzt werden. Ferner werden noch EDV-Maßnahmen für Erwachsene zur
Qualifizierung angeboten und Maßnahmen zur Erstellung einer Bewerbung und das
Führen von Vorstellungsgesprächen. Die Maßnahmen selbst werden durch die
Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben. VSB (Vermittlung, Schulung und Beratung): Frau Lütgehaus erklärt, dass die VSB gGmbH –
Vermittlung, Schulung und Caritas: Herr Rothausen erklärt zur Situation der Caritas, dass über
die Jahre ein breites Angebots- und Betreuungsspektrum seinerzeit in
Kooperationen mit dem Arbeitsamt aufgebaut wurde. Dieses wurde inzwischen
allerdings durch die Ausschreibungs- und Vergabemodalitäten gesprengt.
Maßnahmen sind nicht mehr untereinander abgestimmt, zurzeit besteht nur eine
Mindestversorgung. Es gibt keine echten Netzwerke, dies wäre aber
wünschenswert. Auch die Stadt Waldbröl sollte mit im Boot sein. Hier stellt
sich eben die Frage, wo fängt sinnvolle Förderung an. Evangelische
Kirche: Pfarrer Gran erklärt zur Evangelischen Kirche, dass diese
wohl die älteste Einrichtung sei. Sie besteht seit 1583 und das soziale
Engagement war immer gewünscht. Man ist immer wieder mit verschiedenen Themen
an die Kirche herangetreten, denn das „Gut“ der Kirche sind auch
die ehrenamtlich Tätigen. So hat z. B. die Tafel in Waldbröl 30 ehrenamtliche
Helfer. Die Kirche ist ein Träger der Offenen Ganztagsschule (OGS), des
Kaufhauses für Alle, des Kontaktpunktes, der Fachberatung für Wohnungslose, der
Maßnahme 13 +, der Schuldnerberatung, des Job-Centers in Kooperation mit der Diakonie
Michaelshoven. IB (Internationaler Bund): Herr Bellingrodt erläutert, dass die Angebote des IB
vielfältig sind. Es wird spezielle berufliche Bildung angeboten. Zurzeit werden
70 Auszubildende in Kooperation mit einer praktischen Ausbildung in Betrieben
ausgebildet. Förderunterricht findet beim IB statt. Im Bereich Altenpfleger
werden 25 Teilnehmer pro Klasse ausgebildet. 15 Teilnehmer der
Erwachsenenbildung werden als Mechatroniker geschult. Die Bundesagentur für
Arbeit und die ARGE geben Bildungsgutscheine aus. Für Jugendliche, die die Berufsvorbereitung nicht schaffen,
gibt es eine Aktivierungshilfe (5 Chancen) mit anfangs 15 Stunden Unterricht
pro Woche. Auch werden Maßnahmen in Kooperation mit der Diakonie angeboten,
ebenso Hilfe durch die Suchtberatung, die Schuldnerberatung etc. vermittelt. Frau Hamacher erklärt ergänzend dazu, dass es innerhalb des
IB die Soziale Dienste GmbH gibt. Diese ist in Waldbröl mit der Evangelischen
Kirche ein weiterer Träger der OGS. Ferner gehören hierzu die Jugendbegegnungsstätte
(JUBS) und der Jugendmigrationsdienst; in Wiehl ein Kindertherapiezentrum sowie
die ambulante Familienhilfe. Diakonie
Michaelshoven: Frau Neumann trägt vor, dass das Haus Segenborn als
Einrichtung der Diakonie Michaelshoven seit 1965 besteht. In dieser
ursprünglich für Männer konzipierten Einrichtung wird inzwischen auch Hilfe für
Frauen, u. a. in Form einer Außenwohngruppe angeboten. Ferner gehört die Beratungsstelle
für Wohnungslose dazu. Bewilligt wurde ein Projekt „ Integrationslotsen für
Frauen und ihre Familien“. Hier soll über unterschiedliche Zugangswege
Kontakt aufgenommen, evtl. Hilfebedarf festgestellt und dann an die zuständigen
Stellen gelotst werden. Weiterhin werden Arbeitsgelegenheiten in Kooperation mit dem
IB, der Evangelischen Kirche etc. angeboten. Sorgen bereitet die Kurzfristigkeit der Maßnahmen. Die
Logistik wird dadurch erschwert. Es fehlt ein geschützter Arbeitsmarkt für
diejenigen, die den 1. Arbeitsmarkt nicht schaffen. ARGE
(Arbeitsgemeinschaft): Herr Drescher erklärt
zur ARGE, dass diese ein Zusammenschluss von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
ist. Sie wurde zum 01.06.2005 ins Leben gerufen. Die psychosoziale Betreuung
der Klientel erfolgt durch den Kreis. In
Nordrhein-Westfalen ist die ARGE Oberberg Spitzenreiter bei der Verringerung
der Fallzahlen. Sie hat sich positiv entwickelt. Qualifizierung, Betreuung und
Förderung haben in vielen Fällen zur Vermittlung in Arbeit geführt. Die Zahl
der Bedarfsgemeinschaften im Oberbergischen Kreis konnte auf ca. 8.000 gesenkt
werden. Der gesetzlich
politische Auftrag ist vorrangig die Investition in die Vermittlung auf den 1.
Arbeitsmarkt. Der ARGE steht hierzu ein Förderbudget zur Verfügung. Die
Gewichtung erfolgt vor Ort in der Trägerversammlung.
Die Ausschreibungskriterien der einzelnen Projekte und Maßnahmen sind
gesetzlich geregelt. Hinsichtlich der Inhalte
muss die ARGE sich an den wechselnden Bedürfnissen des Arbeitsmarktes
orientieren. Die verschiedenen Bildungsträger müssen dann versuchen, die entsprechenden
Anforderungen zu erfüllen. Dennoch versucht die ARGE, Einzelmaßnahmen auch ohne
Ausschreibungsverfahren zu vergeben und regionale Träger zu berücksichtigen. Die ARGE erhält vom Bund
für 2009 leider 2 Mio. Euro weniger an Mitteln als eingeplant. Die
Bemessungsgrundlage hierfür sind die
Fallzahlen Mitte 2008, gerade bis zu diesem Zeitpunkt waren diese
zurückgegangen. Das Grundkonzept der Arbeitsgelegenheiten (sog. 1-EURO-Jobs) im
Südkreis soll dennoch erhalten bleiben, die Stellen werden wegen der geringeren
Mittel allerdings um rd. 50 % gekürzt. Im Ergebnis ist
festzustellen, dass die unterschiedlichsten Bedarfe gegeben sind und der ARGE
daher an einer Vielfältigkeit der
Trägerlandschaft gelegen ist. Der Vorsitzende, Herr Kronenberg, dankt allen Beteiligten
für Ihre Vorträge und schließt mit dem Wunsch an die Träger, bei aller
Konkurrenz zukünftig möglichst vernetzt miteinander zu arbeiten. Ein geeigneter Weg um
dies zu erreichen, soll mit der Verwaltung, Netzwerk und Politik erarbeitet
werden. |
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