Bürgerinformationssystem
Frau
Tillmann gibt einen kurzen Überblick über den derzeitigen Sachstand und bittet
Herrn Dr. Weber von der LVR – Archivberatung um Stellungnahme zu dem
Thema Massenentsäuerung für den Bestand der „Waldbröler Zeitung“. Von
Herrn Dr. Weber wird berichtet, dass es sich bei dem Bestand der „Waldbröler
Zeitung“ um klassisches Archivgut handelt, welches in der entstandenen
Form zu erhalten ist. Seinen Ausführungen zufolge ist es sogar eine pflichtige
Aufgabe, das Archivgut zu konservieren. Die rechtliche Notwendigkeit hierfür
ergibt sich aus den Bestimmungen des Archivgesetzes. Zum Entsäuerungsverfahren
an sich erläutert Herr Dr. Weber, dass aufgrund der Finanzierungsproblematik
die kostenaufwändige ausführliche Restaurierung ausscheidet. Zurückzugreifen
ist aus diesem Grunde auf das zuschussfähige Blockentsäuerungsverfahren mit
gleichzeitiger Konservierung, welches nach Kilogrammpreis abgerechnet wird (Im
Rahmen des Projektes „Landesinitiative Substanzerhalt“ werden 70 %
der Kosten auf Antrag bezuschusst.). Für die Stadt Waldbröl würden sich die
Kosten für den Bestand der „Waldbröler Zeitung“ auf ca. 3.000,00
€ belaufen. Von Herrn Dr. Weber wird vorgeschlagen, den zwar lückenhaften
Bestand des „Oberbergischen Boten“ zu schließen und in das
Blockentsäuerungsverfahren mit einzubeziehen. Die von hier aus aufzubringenden
maximalen Gesamtkosten für beide Zeitungsbestände zusammen würden sich seiner
Einschätzung nach einschließlich Digitalisierung auf 5.500,00 € belaufen.
Seitens
der Verwaltung wird von Frau Hasenbach hierzu mitgeteilt, dass das Archiv grundsätzlich
dem freiwilligen Aufgabenbereich zuzuordnen ist und deshalb eine Einordnung dieser
Maßnahme in den pflichtigen Bereich sehr kritisch sein wird. Es wird
vorgeschlagen, das Sparbuch des Archivs mit ca. 9.000,00 € Guthaben zur
Deckung der anfallenden Kosten einzusetzen. Herr Helmert begrüßt insgesamt
diese Maßnahmen gibt aber zu bedenken, dass das Sparguthaben eigentlich für
außergewöhnliche Anschaffungen angedacht wurde. Nach
kurzer Diskussion fasst der Ausschuss folgenden Beschluss: Der
Ausschuss für Schule und Kultur beauftragt die Verwaltung, zunächst zu prüfen,
ob es sich bei der Restaurierung der beiden Zeitungsbestände um eine pflichtige
Aufgabe nach dem Archivgesetz handelt und ob die Lücken des
„Oberbergischen Boten“ in Zusammenarbeit mit dem Kreis geschlossen
und ggf. eine Kostenbeteiligung von dort aus erreicht werden kann. Die für die
anstehenden Maßnahmen entstehenden Kosten in Höhe von ca. 5.500,00 €
sollen – versehen mit einem Sperrvermerk, falls es sich um eine
freiwillige Ausgabe handelt – noch in den Haushalt 2011 eingestellt werden.
Andernfalls ist die Maßnahme aus dem Sparguthaben des Archivs zu bestreiten. |
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