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Auszug - Vorstellung eines Verkehrskonzeptes der Verwaltung - Verkehrssituation - Nahmobilität in Waldbröl - Stellplatzanlagen in Waldbröl - Wohnumfeld Hochstraße - Erschließung Naturerlebnispark - Mobilitätsmanagement im Schulzentrum Vortrag durch Herrn Dipl.-Ing. Schröder  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bauen und Verkehr1 Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 17.05.2011 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 20:55 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

Mit einer Powerpoint-Präsentation erläutert Dipl

Mit einer Powerpoint-Präsentation erläutert Dipl.-Ing. Schröder das von ihm erstellte Verkehrskonzept für die Stadt Waldbröl. Seiner Meinung nach ist ein Umdenken in der Stadtverkehrsplanung erforderlich. In der Vergangenheit war die städtische Verkehrsplanung fast ausschließlich auf den Autoverkehr ausgerichtet. Im heute erläuterten Verkehrskonzept soll diese Vorrangstellung des Autoverkehrs beendet werden.

 

Eine Untersuchung hat ergeben, dass der Durchgangsverkehr einen Anteil von 27 % der Kraftfahrzeuge und der Binnenverkehr einen Anteil von 73 % ergibt. Der Durchgangsverkehr regelt sich großteils über die B 256. Ziel ist die Reduzierung des Binnenverkehrs im Stadtkern. Der Radius des Kernbereichs beträgt 500 Meter. In diesem Nahbereich könnten die Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden. Ein Radius von 1500-Meter-Fahrradradius berührt fast alle angrenzenden Wohngebiete mit ca. 11000 Einwohnern. Um ein fuß- und radfahrfreundliches Klima in der Stadt zu schaffen, muss die Verlagerung der Kfz-Nutzung erreicht werden.

 

Als Gründe für das schlechte Fuß- und Radfahrklima werden die unsachgemäße Verteilung des Verkehrs, Fehler beim barrierefreien Bauen und die Verkehrssicherheit benannt. Eine  kooperative Verkehrsplanung muss mit den Bürgern erfolgen.

 

Dipl.-Ing. Schröder stellt sieben Handlungsansätze für die praktische Umsetzung zur Förderung der Nahmobilität vor. Hierzu erläutert er den erarbeiten Bestandsplan und die erforderlichen ordnungsrechtlichen  und markierungstechnischen Maßnahmen sowie die geplanten Baumaßnahmen. Hierzu gehören der Ausbau der Nümbrechter Straße mit Radfahranlagen und einer Querungshilfe in Höhe Schiller- / Alsbergstraße und die Errichtung der Querungshilfe an der Vennstraße. Für diese Maßnahmen können Fördermittel beantragt werden.

 

Viele Einzelmaßnahmen müssen zu einer Gesamtmaßnahme zusammengefügt werden. So sollten Radfahrstreifen nur an Straßen mit hohem Gefahrenpotenzial angelegt werden und Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben werden.

 

Im Bereich der Talstraße und der Goethestraße fehlen beispielsweise Radfahrstreifen.

 

Um für den Bitzenweg eine Tempo-30-Zone anzuordnen, darf der Durchgangsverkehr die Anzahl von 30 % nicht überschreiten. Eine Verkehrszählung steht noch aus.

 

Als Handlungsziel benennt er die Errichtung der Kreisstraße K 28n, einen City-Weg als Rad- / Gehweg vom Promenadenweg bis zur Gerdesstrasse und eine Einbahnsystem eines Teilstückes der Kaiserstraße (B 256). 

 

Im 500-Meter-Radius des Stadtkerns befinden sich 940 öffentliche und weitere 620 allgemein zugängliche private Stellplätze. Von den 20 öffentlichen Parkplätzen befinden sich 17 Parkplätze innerhalb dieses Radius. Im Wohnumfeld Hochstraße, dass als Komfortnetz für Fußgänger und Fahrradfahrer gesehen wird, befinden sich 48 Stellplätze. Durch die derzeitige Parkgebührenreglung wird der Binnenverkehr von einem Stellplatz zum nächsten Stellplatz unterstützt. Um die Nahmobilität zu praktizieren, sollten größere Parkplatzanlagen außerhalb des zentralen Stadtkerns bereitgestellt werden.

 

Das Citymarketing anderer Städte wird vorgestellt. Das Einkaufsverhalten der Kunden, die Geschäfte mit einem Kfz, einem Fahrrad oder zu Fuß tätigen, wird erläutert.

 

Die jetzige Parksituation im Wohnumfeld der Hochstraße erschwert die Nutzung für Fußgänger und Fahrradfahrer in erheblichem Maße. Durch die Rücknahme der öffentlichen Stellplätze könnte ein Komfortnetz für Fußgänger und Fahrradfahrer erzielt werden.

 

So wird das Parkverhalten in den Bereichen des Inselplatzes und der Alten Poststraße bemängelt. Durch parkende Fahrzeuge sind diese Bereiche für Fußgänger nur schwer begehbar.

 

Als weiteren Aspekt der Nahmobilität wird die Vernetzung von Bus und Fahrrad vorgestellt. Im Bereich des Busbahnhofes könnte beispielsweise eine Fahrradparkieranlage errichtet werden. Diese Anlagen sind förderfähig.

 

Der Einplanungsantrag für die Buswartehallen wurde gestellt. Für die Aufstellung von Fahrradständern und Fahrradboxen bestehen ebenfalls Fördermöglichkeiten.

 

Zur Erschließung des Naturerlebnisparks Nutscheid für Fahrradfahrer und Fußgänger wird eine Zielführung über Tabellenwegweiser an Bundesstraßen vorgeschlagen. Der Fahrrad- und Fußgängerverkehr könnte über einen Radfahrstreifen vom Klettergarten Wiedenhof über die Mauer an der Kirchenhecke und den ausgebauten Hecker Weg zum Gelände des Naturerlebnisparks erfolgen. Vom derzeit geplanten Ausbau des Hecker Weges für den Kfz-Verkehr sollte abgesehen werden, da hierdurch unweigerlich Verkehr in die Wohngebiete geleitet würde. Die Mauer an der Kirchenhecke sollte für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. Die Zufahrt für die Ortschaft Altehufe könnte über die Ortschaft Hecke erfolgen.

 

Die Schüler werden in Kürze mittels eines Fragebogens zum Mobilitätsmanagement im Schulzentrum befragt. Ziele der Befragung sind die Beseitigung von Gefahrenpunkten, die Erhöhung der Verkehrssicherheit und die Erzeugung eines fuß- und fahrradfreundlichen Verkehrsklimas. Entsprechende Gespräche mit den Schulleitern sind bereits erfolgt.

 

Aufgezeigt werden mehrere dezentrale Elternhaltepunkte. Bei einem Fußweg der Schüler von 500 bis 600 Metern und dem Abbinden der Schillerstraße von der Goethestraße kann das der Kfz-Aufkommen im Schulzentrum erheblich reduziert werden.

 

Um die Parkplatzsituation im Schulzentrum zu entschärfen, wird die Zuweisung von gebührenpflichtigen Stellplätzen für das Lehrpersonal und eine geringe Anzahl von gebührenfreien- oder reduzierten Stellplätzen für die Schüler vorgeschlagen. Durch die Stellplatzzuweisung entfallen die Suchverkehre, es gibt keinen Wettlauf um Stellplätze und durch die Gebühreneinnahme ist eine Refinanzierung für Investitionen gegeben.

 

Weiterhin sollten im Schulzentrum Fahrradabstellanlagen errichtet werden

 

Durch die Aufnahme in der Arbeitsgemeinschaft “Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden“ könnte ein kostenloser Austausch mit anderen Kommunen erfolgen.

 

Bürgermeister Koester lobt den Vortrag von Dipl.-Ing. Schröder. Er ist der Ansicht, dass eine Änderung im Bewusstsein erzielt werden muss. Die vorgestellten Maßnahmen sind ohne hohen finanziellen Aufwand realisierbar. Hierzu ist jedoch Kreativität aller Seiten erforderlich.

 

Die im Ausschuss anwesenden Fraktionen schließen sich dem Lob des Bürgermeisters an.

 

Die Powerpoint-Präsentation wird den Fraktionen zur Verfügung gestellt.