Bürgerinformationssystem

Auszug - Schulentwicklung Schulentwicklungsplan (siehe beigefügte CD-ROM)  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Schule und Kultur
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Schule und Kultur1 Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 16.09.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Dieser Tagesordnungspunkt wird vorgezogen.

 

Per PowerPoint-Präsentation wird der wesentliche Inhalt des Schulentwicklungsplanes der Projektgruppe Bildung und Region mit den sich hieraus ergebenden Konsequenzen und zu treffenden Entscheidungen von Frau Bertrams-Helzer vorgetragen. Es ergeben sich im Einzelnen folgende Fragen:

 

Soll der Beschluss gefasst werden, die Hauptschule sukzessive aufzulösen und im Schuljahr 2014/15 keine Eingangsklasse mehr zu bilden?

 

Die Schülerzahlen der Hauptschule gehen immer weiter zurück, so dass im kommenden Schuljahr bereits keine Einzügigkeit mehr gewährleistet ist.

 

Soll eine Sekundarschule eingerichtet werden?

 

Laut Gutachter sind für die Gründung einer dreizügigen Sekundarschule in der Stadt Waldbröl die Schülerzahlen nicht in allen Jahren völlig ausreichend. Außerdem würde eine Sekundarschule vor Ort gegenüber einer Gesamtschule wenig Chancen haben sich zu behaupten.

 

Soll die Gesamtschule auf sechs Züge erweitert werden?

 

Bei Auflösung der Haupt- und Realschule wird gutachterseits die Vergrößerung der Gesamtschule auf sechs Züge empfohlen, wobei an den Schülerzahlen der Realschule zu erkennen ist, dass diese auch in den nächsten Jahren dreizügig bleibt.

 

Ergänzend hierzu präsentiert die Kämmerin die haushaltsrechtlichen Auswirkungen. Die Gemeindeprüfungsanstalt Herne hat folgende Aussagen zur notwendigen Anpassung getroffen:

 

Der Gesamtbestand der städtischen Schulgebäude liegt über dem interkommunalen Mittelwert. Der damit verbundene hohe Ressourcenverbrauch der Gebäudebewirtschaftung überfordert den Haushalt der Stadt. Im Bereich der Sach- und Dienstleistungen entstehen hohe Aufwendungen. Leistungen der Stadt sollten daher kritisch auf Kürzungen hin untersucht werden (z.B. durch Verringerung der Schullandschaft). Mit freiwerdenden Flächen im Schulzentrum könnte ein beträchtliches Einsparpotential erreicht und dieses dazu genutzt werden, dort eine andere städtische Schule mitaufzunehmen.

 

Über die weitere Entwicklung der Schullandschaft wird im Ausschuss rege beraten. StV. Theuer beantragt im Namen der SPD-Fraktion die Erweiterung der Gesamtschule auf sechs Züge, wie es auch gutachterseits empfohlen wurde. Begründet wird der Antrag mit der erfolgreichen Arbeit und Entwicklung der Gesamtschule. Dem Elternwillen soll hierdurch Rechnung getragen werden und der Schulstandort Waldbröl positiv gestärkt werden. Untermauert wird der Antrag auch mit dem demografischen Wandel in den Nachbarkommunen und den inzwischen erfolgten Schulneugründungen, deren Auswirkungen auf den Schulstandort Waldbröl zu erwarten sind. Langfristig soll ein stabiler Ganztag gewährleistet werden. Eine echte Konkurrenz zum Hollenberg-Gymnasium werde laut Herrn Krämer-Mandeau von der Projektgruppe Bildung und Region nicht entstehen, da dieses mehr mit den umliegenden Gymnasien im Wettbewerb stehe. Zwei große stabile Schulen mit kooperierenden Oberstufen, die durchgängig zum Abitur führen, seien als Grundlage für eine funktionierende Schullandschaft zu sehen. Die Entwicklung aller Schulen müsse natürlich einbezogen und die beste Lösung für Waldbröl gefunden werden.

 

Frau Tillmann weist darauf hin, dass eine Erweiterung der Zügigkeit der Gesamtschule nur bei Auflösung der Haupt- und Realschule vorgeschlagen wurde und zwei weitere integrierte Schulen in Morsbach und Nümbrecht den Zulauf der Waldbröler Schulen ggf. einschränken könnten.

 

Aus den einzelnen Fraktionen und aus Sicht der Schulleitungen wird zu dem Antrag der SPD-Fraktion wie folgt Stellung genommen:

 

Herr Steiniger teilt mit, dass sich die CDU-Fraktion gegen den Antrag aussprechen wird, da das Schüleraufkommen seiner Meinung nach leicht sinkend ist und aus Sicht der Gesamtschule auch kein besonderer Nachdruck auf Erhöhung der Zügigkeit erfolgt. Vor allem sei seines Erachtens eine Schwächung der Oberstufe des Gymnasiums zu erwarten und zu vermeiden. Die Beibehaltung der jetzigen Zügigkeit bei sukzessiver Auflösung der Hauptschule und Beibehaltung der Realschule, die dann schrittweise mit ins Schulzentrum gezogen werden könne, sei sinnvoll. Der Elternwille für die Schulform Realschule als Halbtagsschule sei unbedingt zu respektieren, eine weitere Dreizügigkeit sei schließlich prognostiziert. Maßgeblich für die Entscheidung sei aber auch die Haushaltssituation der Stadt Waldbröl. Bis zum Ende des Berichtszeitraumes des Schulentwicklungsplanes stehe der weitere Bestand der Realschule für die CDU-Fraktion nicht zur Disposition.

 

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen trägt Herr Kuhlmann-Custodis vor, dass der Antrag der SPD auf Erhöhung der Zügigkeit unterstützt wird, obwohl eine gleichzeitige Entscheidung gegen die Realschule bedauerlich sei. Er vertrete die Auffassung, dass die Srkung der Gesamtschule auch ein Konkurrenzdenken und gleichzeitig eine Stärkung für das Gymnasium mit sich bringe. Eventuell sei ein Kompromiss denkbar, in dem eine Erhöhung auf 5 Züge und den Erhalt der Realschule in Betracht gezogen werde.

 

Frau Kretschmer teilt für die UWG-Fraktion mit, dass der Fortbestand der Realschule unterstützt wird. Für die Erweiterung der Zügigkeit der Gesamtschule werde man sich nicht aussprechen.

 

r die FDP-Fraktion ergänzt Herr Linnenborn, dass er Erfahrungen mit 7- und 8-zügigen Gesamtschulen im Ruhrgebiet teilen könne und sich der Erfolg der Gesamtschule Waldbröl seiner Meinung nach aber auf deren sog. „Kleinheit“ zurückführen lasse. Er halte eine Erhöhung der Zügigkeit für zweifelhaft.

 

Nach Auffassung von Herrn Kosanetzky ist jedoch der Erfolg einer Schule nicht von deren Zügigkeit abhängig.

 

r die Realschule trägt Herr Schriever vor, dass diese ein eigenständiges Profil hat. Dort den Ganztag einzuführen, ist gescheitert. Bewusst werde die Schulform von den Eltern gewählt. Im Gegensatz hierzu habe die Gesamtschule ihren festen Platz. Erwiesen sei, dass die Realschüler Ausbildungspotential für den heimischen Arbeitsmarkt bieten. Die Realschule sei ein fester Bestandteil der Bildungslandschaft. Die neuen Schulformen in den Nachbargemeinden hingegen müssten sich erst noch behren. Eine leichtfertige Schließung der Schule sei bitte zu überdenken, auch wenn Veränderungen zu erwarten seien. Ob Auswirkungen auf die Qualität der Realschule eintreten, bleibe abzuwarten, da die Schülerklientel mit eingeschränkter Empfehlung bereits durchgängig vertreten sei. Deshalb habe man bereits eine deutliche Erweiterung des Förderangebotes eingeleitet. Die Schulleitung sei auch zuversichtlich, dass es leistbar sein wird, auch dem zu erwartenden größeren Anteil Hauptschüler einen erfolgreichen Schulabschluss zu vermitteln.

 

Herr Noß sieht keine Stärkung der Schullandschaft, wenn nur noch von zwei großen Schulen die Rede ist. Mit dem Schließen der Realschule werde das gegliederte Schulsystem seiner Meinung nach zerstört. Schwächere Schüler müssten auch nach der Erprobungsstufe behalten werden. Eine Stärkung für das Gymnasium sehe er ohne die Realschule nicht, sondern eher eine Schwächung.

 

Der Ausschuss fasst folgenden

 

 

 

 

 

Hinsichtlich der Zukunft der Hauptschule berichtet Herr Steinhauer, dass die Hauptschule zurzeit noch voll ausgebaut ist. 52 von 121 Hauptschulen im Regierungsbezirk Köln sind bereits im Auslauf begriffen. Der Wunsch, die Hauptschule Waldbröl aufrechtzuerhalten, sei jedoch mit einem Zug nicht realisierbar. Bei Auflösung bitte er jedoch, dem Lehrerkollegium unbedingt Rechnung zu tragen und diesen Wunsch möglichst an die Schulaufsicht heran zu tragen.

 

Herr Bürgermeister Koester erklärt hierzu, dass es sich um eine ernst zu nehmende Situation handelt und die Wertschätzung des Lehrerkollegiums weitergegeben wird. Bemühungen und Hilfestellungen für einen ortsnahen künftigen Einsatz werden von Verwaltung und politischen Gremien zugesagt.

 

Nachdem der Schulleitung Dank für jahrzehntelange geleistete gute Arbeit ausgesprochen worden ist, fasst der Ausschuss folgenden empfehlenden

 

 

 

 

 

Im Anschluss beantragt die SPD-Fraktion eine Elternbefragung, die von einem unabhängigen Unternehmen durchgeführt werden muss, um den Elternwillen(-wunsch) in Bezug auf die weiterführenden Schulen von den Jahrgängen 1 bis 3 festzustellen. Nach weiterer Diskussion um den Erhalt der Realschule im Zusammenhang mit diesem Antrag fasst der Ausschuss folgenden

 

 

 

 

 

 

 

Die Vorsitzende erklärt, dass damit der Antrag auf Elternbefragung obsolet sein dürfte. Eine weitere Begründung über die Notwendigkeit dieses Antrages wird von Frau Theuer vorgetragen. Die tatsächlichen Wünsche der Eltern sollen für die Zukunft erfragt werden, um gemeinsame langfristige Lösungen zu finden. Eine Arbeitsgruppe wird vorgeschlagen, jedoch ein Bericht der Schulen im Schulausschuss auch in Bezug auf Ablehnungen vorgezogen.

 

Der Ausschuss fasst folgenden

 


Beschluss:

 

Der Ausschuss für Schule und Kultur beschließt bei einem Stimmenverhältnis von 5 Ja-Stimmen und 10 Nein-Stimmen dem Rat der Stadt Waldbröl zu empfehlen, den Antrag der SPD-Fraktion auf Erweiterung der Zügigkeit bei der Gesamtschule auf sechs Züge abzulehnen.

 

 

 

 

 

Beschluss:

 

Der Ausschussr Schule und Kultur beschließt einstimmig dem Rat der Stadt Waldbröl zu empfehlen, die Hauptschule sukzessive aufzulösen und im Schuljahr 2014 / 2015 keine Eingangsklasse mehr zu bilden. Gleichzeitig verpflichten sich Verwaltung und politische Gremien, sich für einen ortsnahen Einsatz der ausscheidenden Pädagogen bei ihrem Dienstherrn der Schulaufsicht zu verwenden.

 

 

 

 

 

 

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Schule und Kultur beschließt bei einem Stimmenverhältnis von 11 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen dem Rat der Stadt Waldbröl zu empfehlen, den Fortbestand der Realschule bis zum Ende des Schuljahres 2017/2018 (Ende des Berichtszeitraumes des Schulentwicklungsplanes der Firma Biregio) zu beschließen. Zeitgerecht wird neu beraten.

 

 

 

 

 

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Schule und Kultur beschließt bei einem Stimmenverhältnis von 4 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen, den Antrag der SPD-Fraktion abzulehnen, eine Elternbefragung von einem unabhängigen Unternehmen durchhren zu lassen, , um den Elternwillen(-wunsch) in Bezug auf die weiterführenden Schulen von den Jahrgängen 1 bis 3 festzustellen.