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Auszug - Energieeffizienz im kommunalen Gebäudebestand und integrierte Wärmenutzung in der Stadt Waldbröl - Sachstandsbericht zu den Klimaschutzteilkonzepten von Frau Sautier sowie von Herrn Oliver Wagner vom Wuppertal Institut und Herrn Dipl.-Ing. Schaumburg vom Energiebüro Schaumburg  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Energie
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Energie1 Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 26.09.2013 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 19:15 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Vorsitzender Kronenberg erteilt Frau Sautier das Wort. Frau Sautier trägt anhand einer PowerPoint-Präsentation den aktuellen Sachstand des Klimaschutzteilkonzeptes vor. Sie informiert die Ausschussmitglieder über die bisher in die Wege geleiteten Projekte und Maßnahmen Anregungen für weitere Aktivitäten sind willkommen. In Zukunft möchte Frau Sautier vermehrt Öffentlichkeitsarbeit leisten. Sie erklärt auf Nachfrage von StV. Fuchs, dass die Aktion Austausch von Altgeräten „Alt gegen Neu“ erfolgreich war. Die zwei Gewinnerfamilien haben sich über den Austausch ihrer Altgeräte sehr gefreut.

Anfang Mai 2013 wurde das Wuppertal Institut beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Energiebüro Schaumburg die stadteigenen Gebäude (Klimaschutzteilkonzept 1 Klimaschutz in eigenen Liegenschaften) energetisch zu untersuchen sowie die Wärmenutzung (Klimaschutzteilkonzept 2 - Integrierte Wärmenutzung in Kommunen) zu ermitteln und mögliche Alternativen aufzuzeigen.

Vorsitzender Kronenberg erteilt Herrn Schaumburg das Wort, um über die ersten Ergebnissen der bisher erarbeiteten Grundlagen zu berichten. Herr Schaumberg teilt mit, dass Herr Oliver Wagner vom Wuppertal Institut an der heutigen Ausschusssitzung nicht teilnehmen kann. Bei der Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut und dem Energiebüro Schaumburg wurden die Aufgaben geteilt. Das Energiebüro Schaumburg leistet die Basisarbeit und ermittelt in den Gebäuden vom Keller bis zum Dach den Ist-Zustand. Die Bestandsaufnahme ist fast abgeschlossen. Die Ermittlung des Ist-Zustandes umfasst die Bestandsaufnahme von Dach, Wänden, Fenstern, Türen, Wärmeverteilung der Heizkörper, Elektrik usw. Für jedes Gebäude wird ein separater Hefter angelegt. Danach erfolgt die individuelle Baubewertung und im Anschluss daran die Erarbeitung von Sanierungsmöglichkeiten, die eine tiefergehende Ermittlungsarbeit erfordert. Ergebnis ist dann ein kurz- bzw. langfristiges Handlungskonzept mit allen Gebäuden und entsprechender Kostenermittlung. Grenzen für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen können sich z.B. für das Rathaus durch den Denkmalschutz ergeben. Durch Sanierungsmaßnahmen der Heizung könnten bis zu 25 % Heizkosten eingespart werden. Dies wäre evtl. durch eine Kraftwärmekoppelung erreichbar. Einsparungen können sich auch durch effektivere Zeitschaltungen in den öffentlichen Gebäuden, besonders in den Schulen, ergeben. Dies ließe sich schon durch eine halbe Stunde später heizen realisieren.

Durch eine herkömmliche Sanierung, können die Betriebskosten des Hallenbades an der Vennstraße halbiert werden. Für eine Klimaschutzsanierung, die andere Schwerpunkte setzt, müsste eine tiefergehende Untersuchung erfolgen.

r die Wärmenutzung ist es sinnvoll, mehrere Versorgungsbereiche zu bündeln und gemeinsam mit Wärme zu versorgen (z.B. Schulzentrum + Wohngebiet Schillerstraße + Bauamt + Rathaus) oder der Einzugsbereich des Krankenhauses. Denkbar ist auch der Bereich Schule Wiedenhof bis zur Hochstraße. Dies sind aber nur langfristige Lösungen, da die Umsetzung Jahre in Anspruch nehmen wird.

Auf Frage von StV. Fuchs erklärt Herr Schaumburg, dass in öffentlichen Gebäuden und Schulen die Umrüstung auf LED-Technik noch nicht sinnvoll ist, da hochwertige Leuchtstofflampen derzeit noch besser sind.

Die Amortisierung eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) wird in 10 15 Jahren erreicht. Der Einsatz ist aber nur dann sinnvoll, wenn auch ein hoher Heizbedarf vorliegt. Ansonsten ist es wirtschaftlicher, Heizkörper auszutauschen oder das Gebäude zu sanieren.

Es stellt sich die Frage, ob in Bezug auf die Hallenbenutzungsgebühr die Hallennutzer geschult werden sollten, um auch hier Betriebskosten einzusparen. Dieser Vorschlag wird als wenig effektiv betrachtet. Eine nachhaltige Wirkung scheint allerding die Schüler mit ins Boot zu nehmen und die Hausmeister zu schulen. Die Einrichtung einer Energie AG oder „Energiepolizei“ durch Schüler für Schüler ist hier eine bessere Lösung. Dieser Vorschlag findet die Zustimmung der Ausschussmitglieder.

 

Vorsitzender Kronenberg dankt Herrn Schaumburg und Frau Sautier für die ausführlichen Informationen.