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Auszug - Standortanalyse Feuerwehrhaus Waldbröl Vorstellung durch Herrn Dipl.-Ing. Architekt Bernd Wagener, Firma BauTec Bauplanung und Beratung GmbH, Burbach  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Verkehr
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Bauen und Verkehr1 Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 21.01.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:35 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal des Bürgerhauses
Ort: 51545 Waldbröl, Kaiserstraße 82
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Herr Dipl.-Ing. Wagener von der Firma BauTec Bauplanung und Beratung GmbH erläutert anhand einer PowerPoint-Präsentation, die den Fraktionsvorsitzenden bereits vorliegt, die Standortanalyse für ein neues Feuerwehrhaus in Waldbröl.

 

Die baulichen Voraussetzungen des Feuerwehrhauses Viehmarkt“ entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und den Vorschriften des Unfallschutzes. Die Unfallkasse NRW hat diese Angaben bei der letzten Begehung im Januar 2013 bestätigt. Als Resultat der Begehung wurde die sofortige Stilllegung der Atemschutzwerkstatt veranlasst. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, den gegenwärtigen Zustand  und die bekannten Mängel zu beheben.

 

Hierzu wurde überlegt, entweder das Feuerwehrhaus am derzeitigen Standort an der Gerberstraße baulich zu erweitern, zu sanieren und instand zu setzen oder innerhalb des Stadtgebietes ein neues Feuerwehrhaus zu errichten. Hierfür hat die Politik die Standorte Krankenhaus“ und „Denkmalstraße“ vorgegeben.

 

Die Firma BauTec wurde beauftragt, im Rahmen einer Standortanalyse alle drei Standorte auf ihre Eignung hin zu überprüfen. Die Überprüfung sollte die Fragen klären, ob am jetzigen Standort ein Umbau bzw. eine Erweiterung nach den gestellten Vorgaben möglich ist und welche Kosten zu erwarten sind oder ob eine Realisierung an den beiden anderen Orten machbar und sinnvoll ist und wie teuer ein solcher Neubau wäre.

 

Beim Standort „Viehmarkt handelt es sich um ein bestehendes Gebäude, beim Standort „Krankenhaus“ um eine Wiesenfläche und beim Standort „Denkmalstraße“ um einen Parkplatz.

 

Die Grundlagen der Feuerwehr Waldbröl wie das Personal, die Anzahl der Fahrzeuge, die erforderlichen Räumlichkeiten und die Anzahl der benötigten Stellplätze werden erläutert.

 

Anschließend wird auf die Bestandssituation  des Standortes „Viehmarkt eingegangen. Das Gebäude befindet sich in zentraler Lage. Eigentümerin ist die Stadt Waldbröl. Seit dem Jahr 1984 fanden am Gebäude keine baulichen Veränderungen mehr statt. Die Brandschutzbestimmungen werden nicht eingehalten. Die Verkehrsanbindung erfolgt über den Marktplatz und den Friedrich-Engelbert-Weg. Es steht eine Gesamtfläche von ca. 3.950 m² zur Verfügung. Diese Fläche ist für die Belange der Feuerwehr ausreichend.

 

Die derzeitigen Bestandsgrundrisse und das bestehende Raumprogramm werden erläutert.

 

Der Bedarf an weiteren Stellplätzen für neue Fahrzeuge und für größere Lagerflächen ist durch die höheren Mitgliederzahlen gestiegen. Die Lagerflächen sind über das gesamte Geude verteilt. Unfallverhütungsvorschriften werden nicht eingehalten. Fahrzeugstellptze dienen teilweise gleichzeitig als Werkstatt- oder Lagerräume. Es fehlt an Bewegungs- und Verkehrsflächen. Dadurch ist kein Lager- und Logistikkonzept möglich. Viele nach DIN 14092 notwendige Räume fehlen vollständig oder sind viel zu klein. Die Fragen zur Lösung der Notstromversorgung oder des Blitzschutzes sind nicht geklärt.

 

Die erforderlichen Arbeiten um das Gebäude baulich zu erweitern, zu sanieren und instand zu setzen werden vorgestellt.

 

Es besteht die Option, das räumlich 100 m entfernte Grundstück „Rettig zu erwerben. Dort könnten weitere Parkplätze oder ein autarke Lagerhalle errichtet werden.

 

Die Analyse ergibt, dass die Lage des Grundstückes als positiv eingestuft wird. Die zentrale Lage und die Anbindung an die Kaiserstraße als Hauptstraße sind für die Feuerwehr sehr vorteilhaft.

 

Als Fazit wird festgestellt, dass das bestehende Feuerwehrhaus erweitert und umgebaut werden könnte. Ein Potential für zusätzliche Erweiterungen oder eine Fuhrparkerweiterung bietet das Grundstück jedoch nicht. Alle baulichen Maßnahmen müssten im laufenden Feuerwehrbetrieb durchgeführt werden.

 

Die Kosten für die Erweiterung und den Umbau des Gebäudes werden auf 3,6 Mio. brutto beziffert.

 

Beim Standort „Krankenhaus“ handelt es sich um eine nicht bebaute freie Wiesenfläche. Im Osten der Fläche befindet sich ein Regenrückhaltebecken, das direkt am renaturierten Waldbrölbach liegt. Das Grundstück grenzt an die Dr.-Goldenbogen-Straße. Das Grundstück ist noch nicht erschlossen und befindet sich nicht im Besitz der Stadt Waldbröl. Eine Anordnung des Grundstückes an die Kaiserstraße scheidet wegen des Bachlaufes und des amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebietes aus.

 

Die Gesamtfläche für die Nutzung durch die Feuerwehr beträgt 6.450 m², wovon rund 1.400 m² mit einem Sozialgebäude und einer Fahrzeughalle in zweigeschossiger Bauweise bebaut würden. 

 

Das Raumprogramm, die Flächenberechnung und ein Konzept mit den möglichen Ansichten des Geudes werden vorgestellt.

 

Die Gesamtkosten für die Realisierung des Feuerwehrhauses „Krankenhaus“ werden auf rund 4,8 Mio. brutto beziffert und liegen somit deutlich höher als am Standort „Viehmarkt. Die Kosten der Erschließung sind noch nicht eingerechnet.

 

Als Fazit wird mitgeteilt, dass die Wiesenfläche ausreichend groß ist und die Realisierung eines Feuerwehrhauses dort gut möglich ist. Wegen der Hanglage ist jedoch mit erhöhten Kosten für Erd- und Gründungsarbeiten zu rechnen. Das Grundstück ist somit für die Errichtung eines Feuerwehrhauses gut geeignet.

 

Beim Standort „Denkmalstraße“ handelt es um eine unbebaute Fläche unmittelbar neben den Verwaltungsgebäuden der Stadtverwaltung, die gegenwärtig hauptsächlich als Parkplatzfläche genutzt wird. Das Grundstück ist eben. Die Erweiterungsfläche zum Rathaus fällt stark ab. Die Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Waldbröl.

 

Die Fläche des Parkplatzes beläuft sich auf ca. 1.500 m² und die mögliche Erweiterungsfläche auf ca. 1.000 m². Dieses Flächenpotential ist für die Realisierung eines Feuerwehrhauses nicht ausreichend. Der Standort ist somit nicht nutzbar.

 

Als Gesamtfazit bei der Vorstellung aller drei Standorte wird festgehalten, dass das Grundstück „Denkmalstraße“r den Neubau eines Feuerwehrhauses wegen seiner Größe und Lage ungeeignet ist.

 

Der Standort „Viehmarkt“ befindet sich in zentraler Lage. Eine Erweiterung für den jetzigen Bedarf ist möglich. Für die Zukunft ergibt sich jedoch kein weiteres Erweiterungspotenzial. Die am Feuerwehrhaus erforderlichen Umbau- und Renovierungsarbeiten müssten im laufenden Feuerwehrbetrieb erfolgen. Dieser Standort stellt jedoch die kostengünstigere Variante dar.

 

Beim Neubau der Feuerwehrwache am Standort „Krankenhaus“ nnten bereits bei der Planung alle Arbeitsabläufe, das Raumprogramm und die Nutzerwünsche optimal abgestimmt und umgesetzt werden. Weiterhin bestehen hier Erweiterungsmöglichkeiten. Die Erreichbarkeit ist wegen der Lage am Randbereich des Stadtzentrums nicht optimal. Die Kosten für den Neubau sind deutlich höher als bei Umbau- und Renovierungsarbeiten am jetzigen Standort.

 

Im Ausschuss entsteht eine rege Diskussion über die vorgestellten Standorte des Feuerwehrhauses.

 

So wird von Seiten der SPD-Fraktion bemängelt, dass bei Feuerwehreinsätzen die Beschallung der angrenzenden AWO-Seniorenanlage an der Schladerner Straße zu stark sei und durch die Baumaßnahme Parkflächen für das Pflegepersonal der Seniorenanlage entfallen würden.

 

Auf Nachfrage von Frau Theuer teilt Herr Wagener mit, dass die Statik am Gebäude „Viehmarkt“ nicht geprüft wurde. Bei der Vorstellung handelte es sich um eine Standortanalyse. Ein Auftrag für die Statikprüfung wurde nicht erteilt.

 

Als Fazit wird festgehalten, dass eine schnellstmögliche Lösung der Standortfrage im Sinne der Feuerwehr erzielt werden soll.

 

Herr Knott spricht sich für den Standort „Viehmarkt“ aus, da die höheren Kosten für den Standort „Krankenhaus“ von ca. 1,5 Mio.r die Verwaltung nicht finanzierbar sind. Dem Haupt- und Finanzausschuss soll in der Sitzung am 22.01.2014 vorgeschlagen werden, Mittel für die Planung um den Umbau des Feuerwehrhauses im Haushalt 2014 bereitzustellen. Außerdem gibt er zu bedenken, dass sich die Wehrführung ebenfalls für den Standort „Viehmarkt“ ausgesprochen hat.

 

Frau Schneider-Jacobs schlägt die Prüfung der Standorte „Friedenstraße“ und „Bauhof“ vor.

 

Hierzu teilt Herr Knott mit, dass der Standort „Friedenstraße“ nach den Planungen des IEHKr eine andere Nutzung vorsehen ist und dass beim Standort „Bauhof“ die vorhandenen Flächen für eine Nutzung als Feuerwehrhaus nicht ausreichen.

 

Der Ausschussvorsitzende dankt Herrn Wagener für den Vortrag.

 

 

 

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