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Ausschussvorsitzender Bernd Kronenberg schaut auf die vergangenen drei Jahre zurück und auf das was in dieser Zeit alles von Frau Sautier „angestoßen“ wurde. Er findet, dass, wenn man eine solche Position wie die der Klimaschutzmanagerin neu installiert, mit einem neuen Aufgabenfeld, welches bislang in einer klassischen Verwaltung nicht vorkam, dieses für alle Beteiligten ein schwieriger Einstieg ist. Es ist bei der Initiierung der Stelle so wie im Kindesalter, die ersten Schritte sind schwierig, aber je größer man wird, umso schneller und effektiver geht es voran und so sieht er nach drei Jahren auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit Frau Sautier zurück und möchte ihr nun die Gelegenheit geben, den Fortschritt in eigenen Worten vorzutragen.
Frau Sautier bedankt sich und beginnt ihren Vortrag. Sie berichtet, dass 2008 die 1. Kommunal-Richtlinie zur Förderung der Klimaschutzprojekte in öffentlichen, kulturellen und sozialen Einrichtungen erschien. In dieser kommunalen Richtlinie gab es verschiedene Möglichkeiten für Kommunen, sich im Bereich Klimaschutz zu engagieren, unter anderem sich ein Klimaschutzkonzept erarbeiten zu lassen und einen Klimaschutzmanager einzustellen.
Waldbröl war eine der ersten Kommunen, die ein Konzept passend zum Thema Klimaschutz erstellt und am 15.12.2012 eine Klimaschutzmanagerin eingestellt hat. Damals war sie die erste Klimaschutzmanagerin im Oberbergischen Kreis, mittlerweile sind sie schon zu dritt im Kreisgebiet. Frau Sautier hat zu diesem Zeitpunkt noch 10 Tage bis ihr befristeter Arbeitsvertrag abläuft und sie möchte nun heute Bilanz ziehen, was in den letzten drei Jahren geschehen ist.
Sie hat einmal eine CO2-Bilanz vorbereitet und möchte zudem einen Ausblick auf die neuen Klimaschutzteilkonzepte geben. Die CO2-Bilanz ist eine Pflichtaufgabe für jeden Klimaschutzmanager und sollte bestenfalls einmal im Jahr gemacht werden. Für die Berechnung der CO2-Bilanzierungen gibt es verschiedene Tools, die man benutzen kann. Frau Sautier hat sich für das Online-Tool Ecospeed entschieden. Dort werden alle relevanten Daten wie z.B. die Energieverbräuche eingepflegt und man erhält dann einen Durchschnittswert als Berechnungsgrundlage für die Bilanz. Durch das Verrechnen von eigenen Zahlen, z.B. aus den städtischen Energieberichten, kann die CO2-Bilanz noch „verfeinert“ werden. Auch die Miteinbeziehung der Treibhausgase (THG) verändert die Bilanz wesentlich.
Die THG-Emissionen pro Einwohner in Waldbröl beliefen sich im Jahr 2014 auf 9,8 t pro Kopf. Der Durchschnittswert in ganz NRW liegt bei ca. 10,7 t pro Kopf.
Waldbröl hat somit einen Gesamtverbrauch von 185.000 t THG, welcher im Vergleich mit anderen Kommunen dieser Größenordnung leicht erhöht ist. Frau Sautier erläutert anhand ihrer PowerPoint-Präsentation noch die Verteilung und die Zusammensetzung der THG. Weiter geht sie auf den THG-Ausstoß der städtischen Liegenschaften ein. Dieser konnte seit 1998 bis 2013 langsam verringert werden. Vor allem das Auswechseln der Nachtspeicheröfen im Schulzentrum gegen eine Hackschnitzelanlage konnte den immensen Stromverbrauch senken.
Frau Sautier erläutert anhand ihrer Präsentation noch die Klimaschutzteilkonzepte „Energetische Ertüchtigung für eigene Liegenschaften“, „Integrierte Wärmenutzung und „übergeordnete Maßnahmen“. Sie bedankt sich beim Ausschuss und beantwortet die Fragen der Ausschussmitglieder.
Herr Kronenberg bemerkt, dass die Stadt klimaschutztechnisch schon auf einem guten Weg ist, aber noch viele weitere Aspekte gebraucht werden. Er wünscht sich von den Fraktionen, dass in den Haushaltsberatungen zum Investitionsfördergesetz, welches einen Zuschuss in Höhe von 1,7 Mio. Euro beinhaltet, sich z.B. über effiziente Gebäudesanierungen Gedanken gemacht werden. Es sind dazu schon einige Ansätze im Haushaltsplanentwurf enthalten, es ist aber auch noch viel Luft nach oben. Mit fachlich guten, effizienten Sanierungsmaßnahmen kann man die Gebäude länger erhalten und auch die Unterhaltungskosten reduzieren. Effiziente Sanierungsmaßnahmen entlasten aber nicht nur den Haushalt sondern kommen auch der Umwelt zugute. Es ist eine gute Alternative die 1,7 Mio. Euro zu nutzen.
Weiter bedankt sich Herr Kronenberg im Namen des Fachausschusses bei Frau Sautier für die sehr gute Zusammenarbeit. Aus fördertechnischen Gründen musste die Stelle des Klimaschutz-managers neu ausgeschrieben werden und es steht noch nicht fest, dass die Stelle wieder von Frau Sautier besetzt wird. Es ist aber davon auszugehen, dass die Vorarbeit der letzten drei Jahre ein kleines Plus sein wird, so dass die jetzige Klimaschutzmanagerin bestimmt gute Chancen auf eine Verlängerung ihrer Stelle hat.
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