Auszug - "Wohnen im Alter am Sonnenhang" Vorstellung der geänderten Planung durch 3L Architekten, Menden   

Vorsitzender Steiniger erteilt das Wort Frau Lenze von 3L Architekten, die ihr Büro nochmals vorstellt

Anschließend erläutert Herr Jansen, dass die Anregungen des Gestaltungsbeirates nach seiner Meinung durch zweimalige Überarbeitung in die Planung eingeflossen sind. So wurde der neue Gebäudekörper für flankierende Gesundheitsleistungen am Löher Weg aufgenommen, die geplante Gebäudefuge am Hauptgebäude (Friedrich-Engelbert-Weg) auf 5 m vergrößert, der Geländeeingriff bei größerem Parkplatzangebot verringert und vor allem die städtebauliche Verflechtung betont. Der Innenhof mit Südausrichtung soll hochwertig gestaltet und die Eingangssituation näher zum Marktplatz hin orientiert werden. Mit der Anregung des Vorsitzenden des Gestaltungsbeirates, Herrn Tilicke, das obere Geschoss des Gebäudes am Löher Weg nicht als Staffel-, sondern als Vollgeschoss auszubilden, kann sich Herr Jansen nicht identifizieren.

Bezüglich der Material- und Farbgestaltung wird seitens des Investors vorgetragen, dass diese in Abstimmung mit dem Betreiber erfolgen wird. Man kann sich eine helle Putzfassade in Kombination mit Klinker im Untergeschoss vorstellen.

Der Gestaltungsbeirat hat in seiner Sitzung am 08.03.2016 die Beratungen zu diesem Vorhaben vorläufig abgeschlossen und seine Zustimmung signalisiert mit der Vorgabe, im Baugenehmigungsverfahren erneut beteiligt zu werden. Insbesondere kritisiert der Gestaltungsbeirat noch die bisher unklaren Details der Materialität und der Farbgebung, die Ausarbeitung der Außenanlagen sowie die städtebauliche Lösung des Ergänzungsbaukörpers am Löher Weg. Auch aus der Mitte des Ausschusses gibt es kritische Fragen zur Baugestaltung. Es wird darauf hingewiesen, dass sich der Gestaltungsbeirat vorbehalten hat, im weiteren Verfahren eine negative Stellungnahme zu formulieren, falls die angesprochenen Details nicht zufriedenstellend gelöst werden.

Herr Jansen stellt dar, dass der Pflegebedarf mit Bezug auf Waldbröl und die umliegenden Gemeinden nach eigenen Berechnungen von 3L gegeben sei. Es sollen demnach insgesamt 263 Pflegeplätze im Oberbergischen und im Rhein-Sieg Kreis (Waldbröl, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof, Wiehl, Windeck, Ruppichteroth, Much) fehlen. Auf Nachfrage erklärt Frau Lenze, dass ihr Unternehmen auch Investor des Bauvorhabens mit einem Gesamtvolumen von 16 bis 18 Mio. € sei. Der Betreiber des Seniorenheimes stehe noch nicht fest, man favorisiert die Bonifatius Seniorendienste GmbH aus Rheinbach.

In der anschließenden Diskussion bezweifeln einige Ausschussmitglieder den dargestellten Bedarf an Pflegeplätzen. Die Frage, ob es einen „Plan B“ gebe, beantworten 3 L Architekten damit, dass neben einer verkleinerten Pflegeeinrichtung alternative Wohngruppen oder vitales Wohnen mit Versorgungsbausteinen möglich seien. 3L Architekten stellen die angesprochene Wirtschaftlichkeit des Vorhabens nicht in Frage. Bezüglich des weiteren Verfahrens erklären Frau Lenze und Herr Jansen, dass beabsichtigt ist, den Bauantrag schnellstens einzureichen, die Baugenehmigung erwarte man für Ende 2016 / Anfang 2017 und die Fertigstellung des Objektes im Jahre 2018. Städt. Verw.-Rat Knott gibt zu bedenken, dass für die Realisierung des Objektes die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, d.h. die Aufstellung eines Bebauungsplanes der Innenentwicklung erforderlich sei. Vorsitzender Steiniger bedankt sich bei Frau Lenze und Herrn Jansen für die Ausführungen und erklärt, dass die Entscheidung über das Projekt „Wohnen im Alter am Sonnenhang“ in der Sitzung des Rates am 16. März 2016 erfolgt.