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Auszug - Besichtigung und Sachstandsbericht Islamische Mädchenschule Herr Yazgan  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Soziales und Sport
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Soziales und Sport1 Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 12.09.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:06 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Sonstiger Sitzungsort
Ort:
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Yazgan begrüßt die Anwesenden und erklärt, dass die Räumlichkeiten zurzeit noch unbewohnt sind und der Unterricht ab der nächsten Woche beginnt.

Ausgelegt ist die Mädchenschule für 25 junge Frauen ab 18 Jahren, die die Schule in Vollzeit besuchen.

Durch weitere Vertreter der Mädchenschule werden die Ausschussmitglieder, die Presse sowie die Gäste des Ausschusses durch die Räumlichkeiten geführt.

Im Anschluss an die Besichtigung entsteht eine rege Diskussion mit vielen Fragen von Seiten der Anwesenden.

Auf große Kritik stößt die Tatsache, dass die Zimmer der Mädchen sehr kahl und unpersönlich wirken, sowie dass es sich um 3-4 Bettzimmer handelt. Das lässt einen sehr strengen und gezwungenen Eindruck entstehen mit wenig Privatsphäre.

Herr Yazgan erklärt, dass es eine Aufgabe der Mädchen ist, die Zimmer und Räumlichkeiten mit persönlichen Dingen auszustatten und zu gestalten. Des Weiteren besuchen alle Teilnehmerinnen aus freiem Willen diese Schule und ein Abbruch ist jederzeit möglich. Gleiches gilt für die Lehrkräfte, auch sie können das unbefristete Arbeitsverhältnis jederzeit kündigen.

Kritisch wird von Ausschussmitglied Eberhard Weber geäert, dass schon seit dem Sommer vermehrt viele türkische Mädchen am Haus gesehen worden sind und somit der Verdacht nahe liegt, dass der Betrieb, abseits der Öffentlichkeit, schon längst aufgenommen wurde. Daraufhin erklärt Herr Yazgan, dass bereits Vorkurse stattgefunden haben und der reguläre Betrieb, wie bereits erwähnt, am 18.09.17 startet.

Des Weiteren hatten sich die Ausschussmitglieder gewünscht, mit den jungen Frauen sprechen zu können. Diese Möglichkeiten werde es laut Herrn Yazgan noch geben. Die Teilnehmerinnen sind jederzeit offen für Gespräche und im Frühjahr 2018 ist für alle Interessierten ein Tag der offenen Tür geplant. Der bereits geplante Termin für den Sommer 2017 musste aufgrund von Bauarbeiten verschoben werden.

Medizinisch bedenklich befand der Ausschuss die Tatsache, dass die Räumlichkeiten nur spärlich mit Schreibtischen bestückt und der Unterricht weitestgehend auf dem Boden stattfindet.

Auf den Einwand von Ausschussvorsitzenden Herrn Giebeler, dass während der Besichtigung keinerlei Computer, Laptops oder Fernseher gesehen worden sind und die Frage womit die jungen Frauen Ihre Freizeit verbringen, antwortet Herr Yazgan, dass jedes Mädchen ein persönliches Endgerät besitze. Außerdem können sich die Mädchen in ihrer genügend vorhandenen Freizeit selbstverständlich im gesamten Stadtgebiet frei bewegen.

 

 

Nach Nachfrage von Medhi Shaykan verspricht Herr Yazgan erneut, die Lehrpläne sowie eine Übersicht über das Einzugsgebiet der Schule, wie vom Ausschuss gewünscht, nachzureichen.

Befremdlich wirkt, dass die Fragen der Anwesenden erst von Herr Yazgan, dem Vorsitzenden des Bildungs- und Kulturvereins, übersetzt werden müssen, um dann von dem neuen Gemeindeleiter Herrn Sik beantwortet zu werden. Auf Nachfrage erklärt Herr Yazgan, dass Herr Sik zur Zeit intensiv damit beschäftigt sei, die deutsche Sprache zu lernen und seine Frau, die für die Frauenarbeit innerhalb der Gemeinde zuständig ist, bereits aktzentfrei deutsch spreche. Warum Frau Sik nicht in der Sitzung anwesend sei wird nicht eindeutig beantwortet, ebenso wenig die Frage nach dem ehemaligen Gemeindeleiter, Herrn Kurt.

Im Ergebnis bleiben viele Fragen offen oder unzureichend beantwortet. Der Ausschuss wird sich von daher zukünftig regelmäßig mit der Mädchenschule als Ausschussthema befassen, um so weitere und detailliertere Informationen zu erhalten.