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Vorlage - I/643/2021  

 
 
Betreff: Leader-Fortführung der Leader Region "1000 Dörfer-eine Zukunft"
(Leader Region 2021-2027)
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachbereich I, Haupt- und Personalamt   
Beratungsfolge:
Haupt- und Finanzausschuss Vorberatung
12.01.2022 
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (offen)   
Rat der Marktstadt Waldbröl
26.01.2022 
Sitzung des Rates der Marktstadt Waldbröl (offen)   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Einleitung - LEADER in Nordrhein-Westfalen

LEADER ist ein rderprogramm der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des ndlichen Raumes. Der Begriff LEADER steht dabei r Liaison entre actions de developpement de reconomie rurale" = Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft".

 

Die EU unterstützt mit LEADER seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum. Ein wesentlicher Grundsatz der Arbeit von LEADER ist die Beteiligung aller maßgeblichen Akteure und die Verbesserung von regionalen Kooperationen. Gefragt sind zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen engagierte Menschen aus Vereinen, Unternehmen, Landwirtschaft, Kommunen, regionaler Politik und Bürgerschaft, die gemeinsam das Ziel haben,  ihre ländlich geprägte Heimat lebenswert zu erhalten und zu gestalten.

 

LEADER ist demzufolge ein nachhaltig angelegter Beteiligungsprozess unter Einbindung aller relevanten Entwicklungspartner und explizit der lokalen Bevölkerung, um Projekte aus den unterschiedlichsten Themenfeldern zu entwickeln und umzusetzen.

 

Mit dem Beginn der neuen Förderperiode 2021-2027 der Europäischen Union, deren Umsetzung allerdings mit einer zweijährigen Verzögerung durchgeführt wird, beginnt im Jahre 2023 auch in NRW eine neue Förderperiode im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER. Diese ermöglicht bis 2029 eine LEADER-Förderung.

 

Die LEADER Region „1000 Dörfer - eine Zukunft" fördert seit 2016 Projekte. Sie setzt sich aus den Städten Bergneustadt, Gummersbach, Waldbröl und Wiehl sowie den Gemeinden Engelskirchen, Lindlar, Morsbach, Nümbrecht und Reichshof zusammen. Die Kommune Gummersbach ist nur teilweise Bestandteil der Gebietskulisse. Ihre stark städtisch geprägten Bereiche sind nicht Bestandteil der Wettbewerbsregion.

 

 

 

Ziele

Ziel des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen ist es, mindestens so viele LEADER-Regionen wie in der vorherigen Förderperiode in NRW zu ermöglichen, also mindestens 28 Regionen.

 

Die Ziele, Strategien und Handlungsfelder einer LEADER-Region sind sehr breit und offen. Im Rahmen eines Partizipationsprozesses werden sie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet. Wichtig ist dabei, die Herausforderungen, Potenziale und Bedarfe der eigenen Region herausstellen. Mit dem LEADER-Ansatz sollen integrierte regionale Netzwerke zur Erreichung folgender Ziele aufgebaut werden:

 

Impulse zur eigenständigen, nachhaltigen Regionalentwicklung Förderung eigener regionaler Entwicklungspotenziale

Stärkung regionaler Handlungskompetenzen  Bündelung isoliert bestehender Entwicklungsansätze

 

Anders ausgedrückt sollen

 

ländliche Räume als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum gestärkt werden im ländlichen Raum lebende Menschen weiterqualifiziert werden

natürliche  Lebensgrundlagen,  die  Biodiversität  und  das  Natur-  und  Kulturerbe  erhalten, regeneriert und gesichert werden.

 

 

Förderbudget

In Nordrhein-Westfalen wird LEADER, wie in der vorherigen Förderperiode auch, aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Das Budget für LEADER beträgt für unsere LEADER Region voraussichtlich wieder 3,1 Mio. €. Das Land stellt durchgehend die öffentliche Ko-Finanzierung sicher.  Die Förderung setzt sich zusammen aus

80 % EU- und 20 % Landesmitteln. Die Förderquote der zuwendungsfähigen Kosten beträgt voraussichtlich 65 %.

 

 

Förderwettbewerb

Die Auswahl der zukünftigen LEADER-Regionen erfolgt im Rahmen eines Wettbewerbes. Die vom Verein erarbeitete Entwicklungsstrategie muss bis zum 04.03.2022 abgegeben werden. Die Auswahlentscheidung wird bis 30.06.2022 von einer vom Land NRW eingesetzten Jury getroffen werden.

 

Bestandteil der Bewerbung als LEADER-Region ist eine regionale Entwicklungsstrategie (RES), die bereits mit der Bewerbung vorzulegen ist. Aus der Bewerbung und der RES muss ersichtlich sein, dass der Prozess eine breite Bürgerbeteiligung erfahren hat. Von Beginn an muss deutlich werden, dass die gesamte Entwicklung „Bottom up" erfolgt. Zu beachten ist, dass der Prozess auch von den entsprechenden politischen Beschlüssen zu begleiten ist. Für eine gute und aussichtsreiche Bewerbung ist es notwendig, die Unterstützung der Kommunen belegen zu können.

 

 

Nutzen für die Region

In der vergangenen Förderphase konnten Vereine, Kommunen und andere Träger LEADER­ Fördermittel für die Umsetzung von Projekten nutzen. Mit den Fördermitteln konnten/werden in der Region 1000 Dörfer - eine Zukunft" über 42 Projekte unterstützt. Hinzu kommen 18 Projekte, die durch die LEADER Region eine Förderung über das Regionalbudget erhalten. In der Summe wurden bisher über 2,8 Millionen Euro Fördermittel in Projekte gebunden. Bis zum Ende der laufenden Förderperiode können durch das Regionalbudget noch mindestens weitere 150.000 Euro bereitgestellt werden.

 

 

Vorgehen

Der Verein Kulturlandschaftsverband Oberberg e.V. erstellt mithilfe eines Planungsbüros eine regionale Entwicklungsstrategie. Bei der Erarbeitung der Entwicklungsstrategie werden vorhandene integrierte Konzepte (u. a. Strategiepapiere der REGIONALE 2025 berücksichtigt). Diese und weitere Entwicklungsansätze sind wichtige Grundlagen im Rahmen der Fortschreibung der Entwicklungsstrategie.

 

Die Erarbeitung der RES und die Fortführung der LEADER Region belasten die Haushalte der Kommunen nicht.

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Fachausschuss/Rat nimmt die Ausführungen zur Fortführung der LEADER Region 1000 Dörfer - eine Zukunft" zur Kenntnis und

 

  1. befürwortet die Verlängerung des Angebotes einer LEADER-Förderung in der beschriebenen Gebietskulisse

 

  1. befürwortet  die  Fortschreibung  einer  regionalen  Entwicklungsstrategie  durch  den  Verein Kulturlandschaftsverband Oberberg e.V.

 

Mit freundlichen Gruß

 

 

(Weber)