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Vorlage - III/893/2023  

 
 
Betreff: REGIONALE 2025 - Projekt „Multifunktionale Halle“, Waldbröl
hier: Mehrfachbeauftragung zur Planungsstudie
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Fachbereich III, Bauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Entscheidung
21.06.2023 
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung u. des Haupt- u. Finanzausschusses (offen)   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

 

Sachverhalt:


Ein Bestandteil des von den Räten der Stadt Waldbröl und der Gemeinde Windeck beschlossenen „Interkommunalen, integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts Windeck / Waldbröl“ ist die Stärkung der Region Windeck / Waldbröl für Kultur, soziokulturelle Begegnung und Tourismus. Hierzu wurde ein „Städtebaulich orientiertes Tourismuskonzept für Windeck / Waldbröl“ vom Büro „Projekt 2508“, Bonn erstellt, in dem neben dem Ausbau der touristischen Infrastruktur Maßnahmen des Städtebaus und der Quartiersentwicklung besondere Berücksichtigung finden.

Aus dem Konzept wurden vertiefend die beiden Projekte „Erlebnisareal Burg- und Museumspark Windeck“ und „Markt und Mehr“ Waldbröl für die REGIONALE 2025 „Bergisches Rheinland“ abgeleitet, die im Dezember 2022 den B-Status der REGIONALE 2025 erhalten haben.

Zur weiteren Qualifizierung des Projekts „Markt und Mehr“, Waldbröl – auch im Rahmen des Pro-zesses bis zum A-Status der Regionale 2025 – soll eine Planungsstudie für die darin vorgesehene „Multifunktionale Halle“ als Mehrfachbeauftragung mit drei Architekturbüros durchgeführt werden.

Hierzu hat der Rat der Marktstadt Waldbröl in seiner Sitzung am 10.05.2023 (Vorlage-Nr. III/878/2023) das Raumprogramm und den Ablaufplan zur Planung einer „multifunktionellen Halle“ am Marktplatz beschlossen und die geschätzten Baukosten (Kostengruppen 300 / Bauwerk – Baukonstruktionen und 400 / Bauwerk – Technische Anlagen nach DIN 276), inkl. Baunebenkosten, in Höhe von 4,0 Millionen Euro brutto (ohne Ausstattung, ohne Außenanlagen) als Kostenobergrenze festgesetzt.

 

 

Aufgabe

Der Marktplatz in Waldbröl ist einer der zwei Entwicklungsschwerpunkte – Merkurquartier und Standort Marktplatz - in der Innenstadt von Waldbröl. Gleichzeitig ist er der räumliche Kristallisationskern des (über-)regional bedeutsamen Vieh- und Krammarkts. Der Standort soll als ein

 

 

Schwerpunkt in der Region für sozio-kulturelle Begegnung, Marktgeschehen und Kultur ausgebildet und hierzu eine multifunktional nutzbare Halle errichtet werden.

Die „Multifunktionale Halle“ dient der zukunftsfähigen Aufstellung des Vieh- und Krammarkts (mehr als 175 Jahre Tradition) und bietet Raum für ein großes Spektrum weiterer Veranstaltungen, wie Märkte und Messen, Musikveranstaltungen sowie Feiern und Feste. Sie ist der neue Begegnungsort im Herzen der Innenstadt von Waldbröl. Darüber hinaus soll hier die Tourist-Info als Anlaufstelle präsentiert werden.

Die Nutzungsbausteine für die „Multifunktionale Halle“ sollen in einem räumlichen und funktionalen Gesamtkonzept organisiert werden, dass ein hohes Maß an Multifunktionalität, Variabilität und Flexibilität für die sich ändernden Ansprüche und Vorstellungen der Stadtgesellschaft zulässt.

Die „Multifunktionale Halle“ soll als kompakter Baukörper, der effektiv errichtet und genutzt werden kann und möglichst viele Synergien entfaltet, geplant werden. Dies betrifft insbesondere die Optimierung der wirtschaftlichen Nutzung des Gebäudes mit einer Minimierung der Baukosten.

Die öffentlichkeitswirksamen Nutzungen aus dem Raumprogramm wie die große Halle für Veranstaltungen und das Entree mit Tourist-Info sollen zum Marktplatz orientiert werden.

Der Marktplatz ist in das Nutzungskonzept einzubeziehen - die „Multifunktionale Halle“ soll als sich zum Marktplatz öffnendes Gebäude geplant werden, das auf einer Ebene vielfältige Interaktionen zwischen innen und außen und damit die Entfaltung zahlreicher Synergien ermöglicht.

Zu berücksichtigen sind Nutzungsmodule, die das Angebotsspektrum der „Multifunktionalen Halle“ abdecken und auch durch Angebote auf dem Platz ergänzt werden können. Abhängig von den zukünftigen Flächenbedarfen ist eine modulare Ergänzung der „Multifunktionalen Halle“ gewünscht und bereits bei der Planungsstudie mitzudenken. Mobile Bühnenelemente sollen flexibel, sowohl im Übergang von der Halle zum Marktplatz, als auch in der Halle, als auch auf dem Marktplatz platzierbar sein, um unterschiedliche Szenarien der Bespielung zu erlauben.

Der Freiraum südlich der Halle, bis an den Friedrich-Engelbert-Weg ist so zu gestalten, dass hier eine begrenzte Anzahl Stellplätze errichtet werden kann. Je nach Veranstaltung sollen dieser Grundstücksteil und die westlichen nicht bebauten Flächen auf dem Grundstück auch multifunktional genutzt werden können.

Das Vorhaben soll einen innovativen und modellhaften Charakter für die Stadt Waldbröl, die Region, die Städtebauförderung und die Regionale 2025 haben. Angestrebt wird ein nachhaltiges Projekt für die Zukunft, vor allem durch ressourcensparendes Bauen (wiederverwertbare Baumaterialien, regionale Baustoffe, nachwachsende Rohstoffe – insbesondere Holz) und den Einsatz erneuerbarer Energien in einem wegweisenden, energisch optimierten Konzept zum Klimaschutz.   

Es wird angestrebt, dass der Marktplatz Bestandteil des Regionale-Projekts wird. Ob der Marktplatz letztendlich umgestaltet wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

 

 

Mehrfachbeauftragung

Der Fördergeber für Städtebauförderungsmaßnahmen fordert für Maßnahmen dieser Art einen Qualifizierungsprozess durchzuführen, um eine Steigerung der Entwurfsqualität zu erreichen. Die Mehrfachbeauftragung von konkurrierenden Büros ist ein hierfür geeignetes, wettbewerbliches Verfahren. Die Vorteile einer Mehrfachbeauftragung gegenüber einem offenen Wettbewerb sind die erhebliche Zeitersparnis, die geringeren Verfahrenskosten und umsetzungs- und kostenorientierte Planungen durch gemeinsame interaktive Prozesse.

Aufgrund vorliegender positiver Referenzen für Entwurf und Ausführung ähnlicher Projekte wurden die folgenden drei Architekturbüros ausgewählt und mit der Erarbeitung einer Planungsstudie für die „Multifunktionale Halle“ beauftragt:

 

  1. De zwarte Hond, Rotterdam / Groningen / Köln
  2. form A Architekten, Köln
  3. Otten Architekten, Korschenbroich.

 

 

Werkstatt

Bestandteil der Mehrfachbeauftragung war eine Werkstatt am 15.05.2023, an der neben den beauftragten Architekturbüros, die Stadt Waldbröl (interfraktioneller Arbeitskreis und Verwaltung), das betreuende Büro ASS, die REGIONALE 2025-Agentur und weitere Fachberater teilgenommen haben. Die Werkstatt war in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil haben die beauftragten Architekturbüros Rückfragen zur Auslobung gestellt und es folgte eine gemeinsame Erörterung sowie Anregungen.

Im zweiten Teil fand ein Austausch mit regionalen Holz- und Modulbaufirmen statt, dessen Erkenntnisse in den weiteren Prozess für die „Multifunktionale Halle“ einbezogen wurden. Daraus ergab sich die Erkenntnis, dass eine „Multifunktionale Halle“ für eine Bauweise mit standardisierten Raummodulen nicht geeignet ist. Durch Vorfertigung sind jedoch zeitlich - auch hinsichtlich des Baustellenablaufs vor Ort - und wirtschaftlich Vorteile möglich.   

Zu den Vorteilen gehört auch, dass die Entwürfe von den Architekten mit dem Ziel, die beste / wirtschaftlichste Lösung zu finden, erstellt werden können. Die Holz- und Modulbaufirmen können flexibel auf die Planung und die Ausschreibung reagieren.

 

 

Auswahl der Planungsstudie

Aus den drei Planungsstudien für die „Multifunktionale Halle“ wird der Beitrag ausgewählt, der das beste Planungsergebnis bei Einhaltung des Kostenrahmens darstellt. Hierzu werden die Planungsstudien durch ein Auswahlgremium nach definierten Kriterien beurteilt:

1. Gestalt- und Nutzungsqualität

2. Programm- und Funktionserfüllung

3. Klimaschutz und ressourcenschonendes Bauen

4. Realisierbarkeit

5. Erschließung und Vernetzung

6. Wirtschaftlichkeit (Kosten, Unterhaltungsaufwand, usw.).

Die Darstellung der Büros zur Leistungsfähigkeit und Arbeitsweise sowie die vorgelegten Referenzen werden in das Votum des Auswahlgremiums einbezogen.

 

Zur Förderantragstellung zum Städtebauinvestitionsprogramm 2024 soll dann, auf der Grundlage der ausgewählten Planungsstudie, eine Konkretisierung des Projekts erfolgen. Diese beinhaltet insbesondere die Erstellung der zur Förderantragstellung notwendigen Planungen. Zunächst soll das ausgewählte Architekturbüro den Auftrag für die Erstellung der Entwurfsplanung (Leistungsphase 1 – 3 HOAI) für die „Multifunktionale Halle“ erhalten.

 


Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Marktstadt Waldbröl tritt dem Votum des Auswahlgremiums vom 19.06.2023 zur Mehrfachbeauftragung Planungsstudie „Multifunktionale Halle“ bei und beschließt, bei den weiteren Planungen den ausgewählten Beitrag des Architektenbüros ………………………………………….. zu verfolgen.

 

Hinweis:

Der finale Beschlussvorschlag wird in der Sitzung am 21.06.2023, unter Berücksichtigung der Beratung und Entscheidung des Auswahlgremiums am 19.06.2023, formuliert. Das Ergebnis der Sitzung des Auswahlgremiums am 19.06.2023 wird dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung unverzüglich mitgeteilt.

 

 

Im Auftrag

 

 

 

 

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