Bürgerinformationssystem
Stadtkämmerer
Petri erläutert die Vorlage. Er teilt mit, dass der Rat der Stadt Waldbröl in
der Vergangenheit einer Erhöhung der Hebesätze nicht zugestimmt habe, um die
Bürger und Gewerbetreibenden in Waldbröl nicht zusätzlich zu belasten. Aktuell
sei festzustellen, dass die kommunalen Einnahmen wegbrechen würden und darüber
hinaus eine Erhöhung des allgemeinen Kreisumlagehebesatzes erwartet wird. Die
durch diese Vorlage vorgeschlagene Erhöhung der Grundsteuer A und B sei, wie
aus den Berechnungsbeispielen ersichtlich, moderat und daher zumutbar. Der
Gewerbesteuerhebesatz bleibe zur Beibehaltung der Attraktivität des
Gewerbestandortes Waldbröl unverändert. Es gehe bei der vorgeschlagenen moderaten
Erhöhung auch darum, aufsichtsbehördliche Vorgaben zu erfüllen und ein Zeichen
zu setzen, dass die Einnahmenbetreibung seitens der Stadt Waldbröl ernsthaft
verfolgt wird. Im interkommunalen Vergleich seien die Realsteuerhebesätze der
Stadt Waldbröl günstig. Er
bittet um zügige Entscheidung über die Erhöhung, damit diese in die Anfang des
Jahres 2010 ausgehenden Steuerbescheide eingearbeitet werden kann. StV.
Helzer erklärt, dass die UWG-Fraktion die Nichtanhebung des Gewerbesteuerhebesatzes
begrüßt und verweist darauf, dass von der Wirtschaftskrise auch Bürger
betroffen sind. Darüber hinaus sei zu berücksichtigen, dass die Bürger der
Stadt Waldbröl auch durch hohe Gebühren belastet würden und unter
Berücksichtigung dieser Gesamtbelastung die UWG der Anhebung der
Realsteuerhebesätze nicht zustimmen wird. StV.
Steiniger erklärt, dass die vom StV. Helzer vorgebrachten Argumente im Kern von
der CDU-Fraktion geteilt werden; die CDU sehe aber auch durchaus ihre
Verantwortung gegenüber der Stadt und die Pflicht, im Sinne einer
Haushaltskonsolidierung zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund werde die
CDU-Fraktion der vorgeschlagenen moderaten Erhöhung der Grundsteuerhebesätze
zustimmen; es werde angeregt, bei sich bessernder Wirtschaftslage auch den
Gewerbesteuerhebesatz moderat anzuheben. Hinsichtlich der Ausgabenproblematik
der Stadt Waldbröl sei festzustellen, dass es sich zum weit überwiegenden Teil
um Pflichtaufgaben handelt, wo Einsparungen schwer realisiert werden können.
Darüber hinaus sei zu berücksichtigen, dass durch die Einführung der
gesplitteten Abwassergebühr auch eine Entlastungswirkung erwartet werden könne,
was die Erhöhung der Grundsteuer abmildere. StV.
Hein spricht sich dafür aus, bei der Anhebung der Realsteuerhebesätze eine
soziale Ausgewogenheit zu praktizieren und keine einseitige Erhöhung zulasten
der Bürger zu betreiben; es sei notwendig, die Gesamtbelastung des Bürgers zu
sehen, der von der Wirtschaftskrise betroffen ist. StV.
Kronenberg verweist darauf, dass die Stadt Waldbröl bei den Gebühren gerade im
Abwasserbereich eine Spitzenstellung einnimmt und hiervon auch eine erhebliche
Belastung für die Bürger ausgeht. Gerade auch im Hinblick darauf, dass Waldbröl
im interkommunalen Vergleich über eine eher einkommensschwache Bevölkerung
verfügt sei es wichtig, die wirtschaftlichen Probleme der Bürger in diesem
Punkt zu erkennen und deren Gesamtbelastung nicht zu erhöhen. Darüber hinaus
mache eine Erhöhung keinen Sinn, wenn das Defizit der Stadt Waldbröl nur
unwesentlich geschmälert werde. Viel wichtiger sei, die Ausgabenseite zu
betrachten und hier entsprechend tätig zu werden. Er plädiert dafür, im Umgang
mit der Aufsichtsbehörde im Zweifel eine Anweisung von dort zur Erhöhung der
Hebesätze abzuwarten und dann die Erhöhungsdiskussion zu führen. Schlussendlich
lehne die SPD-Fraktion die vorgeschlagene Erhöhung der Steuersätze ab. StV.
Hennlein ergänzt, dass eine Erhöhung der Steuersätze entweder für alle oder
keinen erfolgen müsse; eine Aufteilung wie vorgesehen sei ungerecht. Darüber
hinaus müsse Waldbröl als Gewerbestandort attraktiv bleiben. StV.
Greb verweist auf die bisher schon starke Kostenbelastung des Gewerbes und spricht
sich dafür aus, die Ausgabenseite entsprechend zu überprüfen. Es gelte auch ein
Signal für die Zukunft zu setzen, dass keine weiteren Schulden aufgehäuft
werden dürften. Bürgermeister
Koester weist darauf hin, dass der Eigenkapitalverzehr bei der Stadt Waldbröl
in der Zukunft erheblich sein werde und die Stadt demzufolge handeln müsse. Es
gehe darum, eine Signalwirkung an die Aufsichtsbehörde zu senden, dass auf
Seiten der Stadt Waldbröl ein ernsthafter Wille erkennbar sei, im Sinne einer
Haushaltskonsolidierung tätig zu werden. Er betont noch einmal, dass die
vorgeschlagene Erhöhung der Grundsteuerhebesätze A und B aufgrund ihrer
moderaten Höhe vertretbar ist. Beschluss: Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt bei 8 Ja-Stimmen, 5
Gegenstimmen und 2 Enthaltungen dem Rat der Stadt Waldbröl, die als Anlage zur
heutigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses beigefügte Hebesatzsatzung zu
beschließen. |
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